Soziale Netzwerke - Wie man privat und geschäftlich profitiert
Stand: 21.02.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Hamburg - Soziale Netzwerke wie Facebook, MeinVZ oder LinkedIn gehören längst zum Alltag - auch in vielen Büros. In manchen Branchen laufen sogar die Kundenakquise und -kontaktpflege über Online-Netzwerke. Dies hat viele Vorteile - jedoch auch Schattenseiten, insbesondere wenn sich private und berufliche Kontakte mischen. So mancher Chef ist nicht begeistert, wenn Mitarbeiter am Arbeitsplatz online ihre Kontakte pflegen. Dabei können im Idealfall beide Seiten davon profitieren.
Alter Wein in neuen Schläuchen
Das Problem ist nicht neu. "Vor zehn Jahren hatten wir die gleiche Debatte um die Frage, ob Arbeitnehmer private E-Mails verschicken dürfen", sagt Jan-Hinrik Schmidt vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung. "Die Diskussion darüber, wo die private Nutzung des Internets aufhört und die berufliche anfängt, gab es schon damals." Interessant bei sozialen Netzwerken sei allerdings, dass die Grenzen verschwimmen. "Wenn ich dort meinen Arbeitgeber nenne, bewege ich mich dann in meiner privaten oder meiner beruflichen Rolle?"
Netzwerke sind Zeitfresser
Beim Netzwerken im Internet vergisst man schnell die Zeit. Schwupps, schon ist ein Stündchen um. "Netzwerke sind totale Zeitfresser", warnt die Karriereberaterin Svenja Hofert. "Und wenn jemand ständig im Blick hat, ob sich jemand über Twitter oder Facebook meldet, wäre ich als Arbeitgeber auch skeptisch."
Internet bleibt Internet
Rechtlich gesehen mache es keinen Unterschied, ob jemand im Netz surft oder soziale Netzwerke nutzt, sagt Nathalie Oberthür. Gibt es im Betrieb eine Vereinbarung, die das private Nutzen des Internets erlaubt, gelte das auch für Xing oder Twitter, erläutert die Fachanwältin für Arbeitsrecht.
Netzwerke erleichtern Kontakte
Auch Arbeitgeber profitieren von Mitarbeitern, die online netzwerken: "Ich kann damit meine Geschäftskontakte intensivieren, gerade zu Leuten, die ich sonst nur einmal im Jahr auf der Messe sehe", sagt Svenja Hofert. "Wenn wir uns dann wiedersehen, erinnert sich derjenige viel schneller an mich." Und er lässt sich vielleicht auch schneller zum nächsten Geschäftsabschluss überreden.
Netzwerke sparen Zeit
Wer soziale Netzwerke nutzt, kann damit auch Zeit sparen. Zum Beispiel, wenn er auf der Suche nach Geschäftskontakten ist. "In Netzwerken wie Xing kann gezielt nach Stichwörtern gesucht werden", erklärt Hofert. "Und der Zugriff auf die Kontakte meiner Kontakte ist schon toll." Oft findet sich dort genau der gesuchte Experte aus dem Marketing oder der Vertriebs-Manager aus dem Medizintechnikbereich, auf den man sonst nie gestoßen wäre.
Nachrichten zum Thema
- Soziale Netzwerke: Führungskräfte setzen auf Xing
- Soziale Netzwerke: Informationen von Freunden im Blick behalten
- Aigner: Soziale Netzwerke sollen Hausrecht gegen Nazis nutzen
- Soziale Netzwerke: beliebteste Online-Beschäftigung weltweit
- Umfrage: Soziale Netzwerke werden meist unregelmäßig besucht
- Soziale Netzwerke werden immer häufiger vom Handy genutzt
- Handy, E-Mail, soziale Netzwerke und die neue Verbindlichkeit
- Rechtsextreme werben Jugendliche über soziale Netzwerke
- Stiftung Warentest: Soziale Netzwerke gehen "willkürlich" mit Nutzerdaten um
- Soziale Netzwerke gewinnen weltweit immer mehr an Bedeutung