Soziale Netzwerke: Freundschaftsauswahl sehr bewusst getroffen
Stand: 10.02.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Berlin - Einer Studie zufolge gehen Mitglieder sozialer Netzwerke bei der Auswahl ihrer Internet-Freunde keinesfalls sorglos vor. Aus einer am Freitag in Berlin vorgestellten Umfrage des Branchenverbands Bitkom geht hevor, dass lediglich sechs Prozent der deutschen Nutzer grundsätzlich jede Kontaktanfrage annehmen. 84 Prozent hingegen lehnten Online-Freundschaftsgesuche von Fremden prinzipiell ab. Laut Studie ist die Sorgfalt bei jüngeren Nutzern besonders groß: Bei den unter 30-Jährigen sind nur drei Prozent bereit, sich mit Unbekannten zu befreunden, wobei es bei den über 50-Jährigen 15 Prozent sind.
Insgesamt pflegten die meisten Nutzer ihre Beziehungen in sozialen Netzwerken mit Bedacht, erklärte Bitkom-Präsident Dieter Kempf zu dem Ergebnis der Umfrage seines Verbandes, der die Firmen der deutschen Computer-, Internet- und Telekommunikationsbranche vertritt. "Kaum jemand nimmt Anfragen bedenkenlos an." Für die repräsentative Bitkom-Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1001 Internetnutzer im Alter ab 14 Jahren.
Die Auswahl von Online-Freunden ist sehr wichtig dafür, wer auf welche Daten zugreifen kann. Die Datenschutzregeln der Profile in sozialen Netzwerken lassen sich in der Regel so einstellen, dass nur von den Besitzern akzeptierte andere Nutzer einen Zugang etwa zu persönlichen Kommentaren, privaten Fotos oder biografischen Angaben erhalten.
Anhaltende Kontroversen gibt es unter Internet-Nutzern etwa darüber, ob es ratsam ist, sich mit Vorgesetzten, Kollegen, Ex-Partnern oder nur flüchtigen Bekannten zu befreunden. Der Bitkom-Umfrage zufolge verzichtet zumindest ein großer Teil kategorisch auf derartige Freundschaften. So lehnten 33 Prozent prinzipiell alle Anfragen von Chefs ab, 36 Prozent die von nur oberflächlich Bekannten. 13 Prozent wollten auf keinen Fall mit Kollegen befreundet sein. Auf Kontakte mit ehemaligen Lebensgefährten verzichtet ein Fünftel der Befragten.