Soziale Netzwerke bieten kaum Schutz für Minderjährige
Stand: 04.10.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Brüssel - Persönliche Daten von Minderjährigen sind in sozialen Netzwerken kaum vor Fremden geschützt. Das hat ein Test im Auftrag der EU-Kommission ergeben. Demnach lasse sich nur bei Xbox Live und Habbo Hotel das persönliche Profil Minderjähriger standardmäßig so einstellen, dass es ausschließlich für Freunde aus ihrer Kontaktliste sichtbar sei. Bei den übrigen Webseiten seien die privaten Informationen auch für Unbekannte lesbar, so die Kommission am Freitag in Brüssel. Für die Untersuchung wurden neun Online-Plattformen untersucht.
Auf allen getesteten Plattformen seien zudem Freundschaftsanfragen von Fremden an Minderjährige möglich. Immerhin garantierten zwei der Netzwerke, Dailymotion und Windows Live, dass Minderjährige standardmäßig nur von Freunden Nachrichten empfangen können. Bei einer der Webseiten seien die privaten Profile auch über externe Suchmaschinen auffindbar.
Die EU-Kommission hat in dem Test unter anderem Foto- und Videoplattformen wie YouTube und Flickr, eine Blogplattform (Skyrock) sowie virtuelle Welten wie Habbo Hotel und Stardoll untersucht. Bereits im Juni hatte die Brüsseler Behörde bei einem anderen Test ähnliche Ergebnisse ermittelt.
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