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Smart TVs: Nur 70 Prozent sind online

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin – Der Markt für Smart TVs boomt. Mittlerweile besitzen 42 Prozent der deutschen Haushalte einen internetfähigen Flachbildschirm, meldete die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik gfu. Im vorigen Jahr lag die Zahl noch bei 38 Prozent. Das entspricht etwa 18 Millionen Smart TV-Geräten, von denen allerdings nur 70 Prozent auch wirklich mit dem Internet verbunden sind. Einige Verbraucher bleiben lieber offline. Sie sorgen sich um ihre Datensicherheit.

"Die stetige Diskussion um Datensicherheit und Datenmissbrauch geht auch am Thema TV-Gerät nicht spurlos vorbei", sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu. "Von den 18 Millionen Smart-TVs in Deutschland ist rund eine Million nicht mit dem Internet verbunden, weil es Befürchtungen gibt, dass Daten missbraucht werden", sagte Kamp. 

Die Zahlen stammen aus einer repräsentativen europaweiten Studie, die die gfu von Value_A Marketing Intelligence in Auftrag gegeben hat.

Das sei zwar ein vergleichsweise niedriger Wert von gerade einmal fünf Prozent. "Doch die Sorge dieser Konsumenten müssen unbedingt ernst genommen werden, wenn wir auf dem Weg zur Digitalisierung unserer Gesellschaft alle mitnehmen wollen."

Deutlich mehr (51 Prozent) der offline gebliebenen Besitzer von Smart-TVs gaben der Studie zufolge jedoch an, kein Interesse an zusätzlichen Online-Diensten zu haben. Es gebe jedoch eine "extrem gute Weiterempfehlungsrate" unter denen, die bereits Erfahrung mit den zusätzlichen Funktionen gemacht haben, sagte Kamp. Die Skepsis beruhe als weniger auf Erfahrung, sondern auf Unkenntnis.

In Berlin gaben die gfu und die ausstellenden Unternehmen am Mittwoch erste Einblicke darauf, was auf der kommenden IFA zu sehen sein wird.

Traditionell gehören moderne Flachbildfernseher zu den Highlights der Unterhaltungselektronik-Messe. Großes Interesse bei den Verbrauchern machte die Studie aber auch für Lösungen zum Musikstreaming (24 Prozent der Befragten) oder für Digitalradios (22 Prozent) aus. "In neuen Kategorien steckt - im wahrsten Wortsinn - noch viel Musik", sagte Kamp. Das hohe Interesse zeige, wo die Wachstumskategorien im Home-Entertainment lägen.

Auch Lösungen für das vernetzte Zuhause werden auf der IFA ein Schwerpunkt sein. Dieses Thema werde unter den Nutzern jedoch recht kontrovers betrachtet, sagte Kamp. Auch hier würden Risiken gesehen.

So befürchteten 65 Prozent demnach, dass Fremde Daten missbrauchen könnten, 61 Prozent dass die Steuerung über die Haustechnik übernommen werden könnte. Dass eine zu komplexe Technik die Anwender überfordern könnte sehen 38 Prozent der Befragten. Die Anbieter müssten hart daran arbeiten, ihre Lösungen so einfach wie möglich, aber auch so sicher wie nur irgend möglich zu gestalten, sagte Kamp.