Slowakei exportiert erfolgreiches Internet-Bezahlmodell
Stand: 09.01.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Bratislava - Zeitungen und Verlage suchen seit Jahren nach Wegen, um im Internet mit ihren Angeboten Geld zu verdienen. Wie das funktionieren kann, zeigt ein Bezahlmodell, das in der Slowakei seit April 2011 am Markt ist und nun nach Slowenien exportiert wird. Am Montag kündigte die Firma "Pianomedia" in Bratislava den offiziellen Start seines Konzepts "Piano" in Slowenien ab 16. Januar an - weitere Länder sollen folgen.
""Piano" ermöglicht uns, die slowakischen Erfahrungen mit diesem einzigartigen Projekt bei uns zu nutzen", erklärte Jurij Giacomelli, der Herausgeber der führenden slowenischen Tageszeitung "Delo" bei der Bekanntgabe. Elf Zeitungen aus acht verschiedenen Verlagshäusern übernehmen in Slowenien das slowakische Modell.
Gemeinsam stark
Das Besondere daran ist, dass nicht eine Zeitung allein als Einzelkämpfer auftritt, sondern mehrere gemeinsam. Die prominentesten Qualitätszeitungen der Slowakei sind alle dabei. "Damit waren wir bisher mehr als nur erfolgreich und können unsere slowakischen Erfahrungen den Medien in Slowenien anbieten", sagte Tomas Bella, der "Pianomedia"-Chef in der Slowakei.
Einmal zahlen, alles nutzen
Für die Leser bedeutet das Modell in der Praxis: Wer einmal bei "Piano" bezahlt, hat für die Dauer des Abonnements Zutritt zu den kostenpflichtigen Inhalten aller beteiligten Zeitungen. Was die Zeitungen im Internet nur mehr gegen Bezahlung zur Verfügung stellen, entscheiden sie selbst. Die meisten lassen die Ereignismeldungen kostenfrei und stellen Kommentare sowie verschiedene Serviceinformationen in den kostenpflichtigen Teil. Abgerechnet wird unter den Medien nach der Intensität der Internetnutzung, also je nach Verweildauer der Leser auf den jeweiligen Seiten.
In der Slowakei bezahlt der Nutzer derzeit 29 Euro pro Jahr für "Piano" - dieser Betrag gilt als Einführungspreis. Er wird künftig voraussichtlich steigen.