Sicherheitsfirma warnt vor Spähtrojaner "Citadel"
Stand: 04.02.2013
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Berlin - Vor einem besonders heimtückischen Trojaner warnt der Hersteller von Anti-Viren-Software McAfee: Das Programm namens "Citadel" werde gezielt für Angriffe auf Behörden und Unternehmen eingesetzt, berichtet McAfee-Experte Ryan Sherstobitoff in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.
Mit "Citadel" würden es Kriminelle darauf anlegen, Zugangsdaten zu internen Systemen oder Produktionsstätten von betroffenen Firmen auszuspähen. "Diese Malware kann von einem infizierten Rechner praktisch alles sammeln", heißt es in dem Bericht. Den Nachforschungen zufolge wird der Trojaner selten aber gezielt eingesetzt, unter anderem in Polen, Spanien und Deutschland. Das Programm gelte als nicht mehr auf dem Schwarzmarkt erhältlich, doch McAfee rechnet künftig mit neuen Variationen.
Vor zwei Wochen hatten Sicherheitsexperten des Antivirus-Anbieters Kaspersky einen großangelegten Spionage-Angriff aufgedeckt, den sie "Operation Roter Oktober" tauften. Auch hier hatten es die Angreifer auf persönliche Daten abgesehen. Betroffen gewesen seien vor allem diplomatische Vertretungen, Regierungsorganisationen und Forschungsinstitute in Osteuropa und Zentralasien.
Trojaner nisten sich häufig unbemerkt auf einem Computer ein. In der Regel spähen sie Nutzerdaten aus, lesen Passwörter mit oder missbrauchen den Rechner zum Versenden massenhafter Nachrichten.