Schufa: Dienst zum Auffinden und Löschen von Daten im Internet
Stand: 16.02.2012
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Berlin - Es gibt einen neuen Dienst für Verbraucher zum Auffinden und Löschen sensibler privater Daten im Internet. Diesen Service bietet die Wirtschaftsauskunftei Schufa an. Damit sollten Verbraucher die Kontrolle über ihre Daten behalten und gegen Missbrauch vorgehen können. Dies erläuterte Schufa-Chef Michael Freytag am Donnerstag in Berlin. Verbraucher, die sich für den Dienst anmelden und eine Jahresgebühr von 40 Euro zahlen, erhalten eine Warn-SMS oder Warn-E-Mail, sobald brisante Daten im Netz auftauchen - wie etwa die Kreditkartennummer.
"Wir wollen den Verbraucher informieren, wo seine Daten überall im Umlauf sind", sagte Tilo Walter, der den neuen Dienst Schufa IdentSafe für das Unternehmen betreut. Nutzer müssen dazu zunächst sämtliche heikle Daten der Schufa übermitteln - etwa Konto- und Kreditkartendaten, Pass- und Ausweisnummern. Die Schufa verspricht, die Daten aber nicht in ihren normalen Datenbestand aufzunehmen.
Die Schufa durchsucht das Internet anschließend täglich nach den Daten der Nutzer. Bei möglicherweise gefährlichen Fällen von Identitätsdiebstahl warnt sie die Nutzer direkt, über alle anderen Fundstellen werden die Verbraucher regelmäßig informiert. Eine kostenlose Hotline berät die Kunden, was sie unternehmen sollten. Auf Auftrag des Nutzers beantragt die Schufa auch das Löschen der Daten von den Internetseiten und aus den wichtigsten Suchmaschinen.
Gegen Kriminelle hat die Schufa damit allerdings vermutlich nur selten eine Chance - denn Datendiebe veröffentlichen die gestohlenen Daten selten im Netz. "Es ist nicht der Fokus der Schufa, dass wir die Internetpolizei spielen wollen", sagte Walter. Es gehe eher um Daten, die versehentlich im Internet landen. So sorgten technische Pannen etwa bei Internetshops immer wieder dafür, dass die Daten von Kunden offen einsehbar im Netz landeten.
Die Schufa stellte klar, dass es bei ihrem Dienst nicht darum geht, alte Sünden wie kompromittierende Fotos aus dem Internet zu löschen. "Wir werden nicht der Internet-Radiergummi werden. Wir löschen nur Daten, die wirklich missbräuchlich eingestellt wurden", sagte Freytag. Die Erfahrung zeige, dass bei solchen berechtigten Anliegen "die Seitenbetreiber die Daten herunternehmen", sagte Schufa-Chef Walter. "Natürlich können wir im Einzelfall aber nicht den Erfolg garantieren."
Das Angebot der Schufa ist nach Angaben des Unternehmens in dieser Form in Deutschland einzigartig. Ähnliche Dienste gebe es schon in den Vereinigten Staaten und Großbritannien, und diese seien durchaus erfolgreich. In den USA etwa seien durch vergleichbare Angebote 200.000 Fälle schweren Identitätsdiebstahls entdeckt worden.