Schon rund vier Millionen Bewohner im Second Life
Stand: 29.03.2007
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Frankfurt/Main (dpa) - Das Second Life wurde bereits vor gut vier Jahren vom amerikanischen Physiker Philip Rosedale gegründet. Die einfache Idee: In der digitalen Welt des Internets wird ein virtueller Planet geschaffen und besiedelt. Er besteht aus einem Hauptland sowie einer Kette von Inseln, die erforscht und erworben werden können. Nach schleppendem Beginn haben sich inzwischen über vier Millionen Nutzer auf der Internetseite www.secondlife.com registrieren lassen.
Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Wer aber Land kaufen möchte, braucht den Premium-Pass für mindestens sechs US-Dollar im Monat. Bezahlt wird über die Kreditkarte oder Paypal. Um die Möglichkeiten von Second Life nutzen zu können sind ein Computer mit leistungsfähiger Grafikkarte für die Darstellung der 3-D-Animationen und eine schneller Internetzugang nötig. Die Software kann auf der Internetseite www.secondlife.com heruntergeladen werden.
Mit der Anmeldung erstellt sich der Teilnehmer einen Doppelgänger, den Avatar. Dabei sind der Fantasie des Benutzers keine Grenzen gesetzt. Eventuelle Tatoos oder modische Accessoires sind jedoch wie im wirklichen Leben kostenpflichtig. Bezahlt wird mit einer eigenen Währung, dem Linden-Dollar, benannt nach der kalifornischen Erfinderfirma Linden Lab. Für einen US-Dollar erhält man rund 270 Linden-Dollar, mit denen man von Kleidung über Nahrungsmittel bis zur Immobilie alles kaufen kann. Ein Rücktausch virtuellen Vermögens in echtes Geld ist möglich.
Mit seinem Avatar kann sich der Teilnehmer entweder laufend oder fliegend fortbewegen. Auch ein teleportieren in eine Erlebniswelt seiner Wahl ist möglich. Die Steuerung erfolgt über die Tastatur und Maus. Im Zentrum der virtuellen Welt stehen Party- und Konsumwelten. Man kann einkaufen, andere Avatare treffen, mit ihnen chatten oder gar Sex haben. Über die Tastatur werden Texte eingegeben. In naher Zukunft soll auch Sprache übermittelt werden, so dass die Avatare zu echten Gesprächspartnern werden.
In jüngster Zeit haben auch viele große Unternehmen das Second Life wegen der neuen Werbemöglichkeiten für sich entdeckt. So betreiben diverse Automobilkonzerne oder Sportartikelhersteller eigene Niederlassungen in der virtuellen Welt. Auch die Medienbranche hat im Second Life ein neues Expansionsfeld entdeckt.