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Schnelles Internet in Deutschland auf dem Vormarsch

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Sind Sie im Internet gerne fix unterwegs? Dann sind sie nicht allein. Erstmals wurden in Deutschland über 30 Millionen breitbandige Internetanschlüsse* erfasst. Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl damit verdreifacht. Ausschlaggebend für die Entwicklung sind zu großen Teilen drei Markttreiber. Verivox hat die Einflüsse in einer Marktstudie untersucht.

1. Mehr Leistung für höhere Ansprüche 

Internettarife mit nur 2 Megabit pro Sekunde waren noch 2010 die Regel. Diese Geschwindigkeit reicht zwar zum Surfen oder zum Abruf von E-Mails aus. Doch das sei für heutige Erfordernisse viel zu wenig, sagt Telekommunikationsexperte Sven Ehrmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox: „Seit dem Start von YouTube vor zehn Jahren hat sich die Nutzung des Internets komplett verändert. Die heutigen Dienste erfordern schnelle und stabile Verbindungen.“

Daran hat sich das Angebot der Anbieter ausgerichtet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Anschlüsse wurde in den letzten zehn Jahren deutlich attraktiver. 2005 waren Kopplungen von Telefon- und Internetanschlüssen noch nicht üblich; die Tarife wurden zumeist getrennt gebucht und waren deutlich teurer als heute. So kostete die erste Telefon-Flatrate der Telekom im Jahr 2005 fast 40 Euro, ein DSL-Anschluss rund 25 Euro. Heute erhalten Kunden für 39,95 Euro eine Kombination aus Telefon-Pauschale und Internet-Flatrate mit bis zu 100 Mbit/s.

2. Stationäres Internet behauptet Stellung

Feste Internetanschlüsse bleiben weiterhin wichtig – auch wenn mit mobilen Geräten heute hohe Bandbreiten nutzbar sind. Denn anders als im Festnetz werden Tarife im Mobilfunk ab einer bestimmten Datengrenze gedrosselt. Deshalb sei der gestiegene Bedarf nach höheren Geschwindigkeiten mit mobilen Anschlüssen alleine nicht zu bewältigen, sagt Ehrmann.

Dafür geben die Netzbetreiber viel Geld aus: Von 2005 bis 2013 haben sie über 36,8 Milliarden Euro in den Ausbau stationärer Netze investiert, in Mobilfunkanlagen hingegen nur 20,8 Milliarden (Zahlen: Bundesnetzagentur, VATM und WIK Consult).

3. Anhaltend starker Wettbewerb

Insbesondere die Konkurrenz zwischen Kabel- und DSL-Anbietern befeuert den Markt. Laut VATM entfallen 2015 drei Viertel aller Breitband-Neuanschlüsse auf die Kabelanbieter. „Dieser Zuwachs ist keine Überraschung. Kabel-Internet liefert teilweise doppelt so hohe Geschwindigkeiten wie DSL und bedient somit die Bedürfnisse vieler Verbraucher nach immer schnelleren Anschlüssen sehr gut“, sagt Ehrmann. Doch der Kampf um den Markt bleibe offen: „Zuletzt wurden von DSL-Providern interessante Kombiangebote aufgelegt, während die Kabelanbieter einige Preise erhöht haben.“

* 30,7 Millionen. Hochrechnung des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) für das Gesamtjahr 2015