Schadsoftware: Internetprovider in der Verantwortung?
Stand: 05.07.2012
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Berlin - Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fordert von Internetprovidern, dass sie sich stärker für die Sicherheit der Netze einsetzen. "Sie sind diejenigen, die im Internet und mit dem Internet Geld verdienen und von denen wir verlangen können, dass sie an der Sicherheit des Netzes und der Infrastruktur mitwirken", so Friedrich gegenüber der "Financial Times Deutschland" (Donnerstag).
Die Provider sollen verpflichtet werden, ihre Kunden über akute Gefahren und über mögliche Abwehrmittel zu informieren. "Begeistert sind die natürlich nicht", meint Friedrich. Er sei weit entfernt von Aktionismus: "Wir machen nur, was notwendig ist."
Viren und Würmer bedrohen private Nutzer ebenso wie Unternehmen oder Behörden. Anders als in den USA kann das Innenministerium nicht einfach auf die Computer von Privatkunden zugreifen und dort "Reinigungsarbeiten" übernehmen. "Wenn beispielsweise 40 000 Computer mit einer Schadsoftware infiziert sind, können wir derzeit nicht mehr machen, als Nutzer über die Medien aufzufordern, sich an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik für eine Gegensoftware zu wenden", sagte Friedrich der Zeitung. "Das reicht nicht aus - wir brauchen die Mithilfe der Provider."