Satellitenbetreiber Astra bietet Zugang zu schnellem Internet
Stand: 01.04.2008
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Berlin (dpa) - Rund drei Millionen Haushalte in Deutschland ohne Zugang zum Internet-Breitband können in Zukunft über Satellit einen DSL-Anschluss bekommen. Mit dem System "astra2connect" bietet der europäische Satellitenbetreiber SES Astra vor allem Haushalten in ländlichen Regionen eine direkte Verbindung zum schnellen Netz. Mit der Deutschen Telekom AG habe Astra am Dienstag einen Vertrag zur Vermarktung geschlossen, wie Astra-Vorstandsmitglied Alexander Oudendijk in Berlin ankündigte.
Neu an "astra2connect" sei die Möglichkeit, über eine Zwei-Wege-Lösung, Daten zu empfangen und zu senden. Bisher konnten Daten zwar über Satellit empfangen werden, sie wurden aber über die langsamere Telefonleitung gesendet. Mit "astra2connect" könnten Nutzer nicht nur im Internet surfen, sondern auch telefonieren (VoIP-Telefonie) und Fernsehen empfangen. Dafür sei die Umrüstung der Antenne mit einem zweiten LNB-Empfänger notwendig.
Zwar hätten rund 94 Prozent aller Haushalte in der Bundesrepublik Zugang zum Internet-Breitband. In 1400 Gemeinden gebe es aber keinen Anschluss zum terrestrischen DSL-Netz. Die Übertragungsgeschwindigkeit über das herkömmliche ISDN-Netz liegt bei rund 128 Kilobit in der Sekunde. In den anderen europäischen Ländern seien im Durchschnitt bis zu zehn Prozent aller Haushalte nicht an das Breitbandnetz angeschlossen.
In den kommenden fünf Jahren liege der Bedarf europaweit bei rund einer Million Endgeräte. Für "astra2connect" seien bereits 200 000 Verträge für die Installation geschlossen worden. Das Auftragsvolumen liege hier bei 165 Millionen Euro. SES Astra mit Sitz in Luxemburg verfügt über 13 Satelliten, die vor allem Fernsehen und Radio übertragen.