Samsung und Apple scheffeln dank Smartphone-Boom Milliarden
Stand: 29.10.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Cupertino/Seoul - Mit neuen Milliardengewinnen untermauern Apple und Samsung ihren Anspruch auf die Spitzenrolle in der Elektronik-Branche. Apple steigerte trotz einer Abschwächung der iPad-Nachfrage den Überschuss im vergangenen Quartal um 24 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro). Einen Rekordgewinn von 6,6 Billionen Won (etwa 4,7 Mrd Euro) fuhr Samsung ein - damit nahezu doppelt so viel wie vor einem Jahr. Microsoft setzte am Freitag zur Aufholjagd mit seinem neuen Betriebssystem Windows Phone 8 an.
Die treibende Kraft für den Erfolg von Apple und Samsung sind mobile Geräte, vor allem die Smartphones. Samsung ist inzwischen zum weltgrößten Handy-Hersteller aufgestiegen und hält auch ganz klar die Spitzenposition im lukrativen Smartphone-Geschäft. Dem Marktforscher IDC zufolge setzte Samsung im vergangenen Quartal 56,3 Millionen Computer-Telefone ab - doppelt so viele wie vor einem Jahr. Damit kontrolliert Samsung weiterhin fast ein Drittel des Marktes. Insgesamt wurde Samsung demnach 105,4 Millionen Handys los. Damit kam fast jedes vierte Mobiltelefon weltweit von den Südkoreanern.
Apple kommt mit der Produktion kaum noch hinterher
Apple verkaufte im vergangenen Quartal 26,9 Millionen iPhones. Das war ein Zuwachs von 58 Prozent im Jahresvergleich. Dabei ging das neue iPhone 5 mit seinem größeren Bildschirm erst am 21. September und damit wenige Tage vor Ende des Quartals in den Verkauf. Wie viele Geräte des neuen Modells verkauft wurden, sagt Apple nicht. Man weiß nur, dass es mehr als fünf Millionen am ersten Wochenende waren. Apple komme mit der Produktion immer noch nicht hinterher, weil die Nachfrage nach dem iPhone 5 so hoch sei, sagte Konzernchef Tim Cook in einer Telefonkonferenz nach Vorlage der Quartalszahlen.
Während Samsung eine breite Modellpalette vom Einstiegsgerät zum niedrigen Preis bis hin zu teuren Modellen anbietet, setzt Apple traditionell auf das obere Preissegment. Günstiger gibt es höchstens ältere iPhone-Modelle zu kaufen. Die Strategie bremst zwar die Absatzzahlen - sorgt aber auch für hohe Gewinne. Apple sitzt jetzt auf einem Geldberg von 121,3 Milliarden Dollar. Samsung ist die Nummer eins bei Fernsehern und Speicherchips, die aber weniger deutlich weniger lukrativ als Smartphones sind.
iPad-Verkäufe enttäuschen die hochgesteckten Erwartungen
Bei den Tablet-Computern konnte Samsung bisher nicht an die Verkaufszahlen des iPad heranreichen. Allerdings enttäuschte hier auch Apple im vergangenen Quartal die hochgesteckten Erwartungen. Mit 14 Millionen iPads wurden weniger Geräte als in den drei Monaten davor verkauft. Der Konzern stellte diese Woche aber die vierte iPad-Generation und erstmals auch ein kleineres Modell vor, das neue Kundengruppen anlocken soll. Die Apple-Aktie notierte im frühen New Yorker Handel am Freitag praktisch auf dem Vortagesstand.
Während Samsung und Apple zuletzt praktisch konkurrenzlos um die Spitze im mobilen Geschäft kämpften, bläst Microsoft zur Aufholjagd. Der Software-Riese brachte am Freitag sein neues Betriebssystem Windows 8 auf den Markt, das eine einheitliche Plattform für PC, Tablet und Smartphone bieten soll. Dazu gehört auch das Tablet Surface - das erste Gerät, mit dem Microsoft selbst in Konkurrenz zu seinen Hersteller-Partnern tritt. Die Microsoft-Aktie legte in New York nach der großen Windows-Show um rund 0,30 Prozent auf knapp 28 Dollar zu.
Amazon legt tiefrote Zahlen vor
Ein weiterer wichtiger Player im Tablet-Markt - der weltgrößte Online-Händler Amazon mit seinem Kindle Fire - legte tiefrote Zahlen für das vergangene Quartal vor. Das Minus von 274 Millionen Dollar wurde aber vor allem von einer Wertberichtigung bei der Beteiligung am Rabattcoupon-Anbieter LivingSocial ausgelöst. Amazon schrieb fast die gesamte Investition in LivingSocial ab: 169 Millionen Dollar von den 175 Millionen, die vor knapp zwei Jahren in den kleineren Konkurrenten von Groupon investiert wurden. Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 13,81 Milliarden Dollar.
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