"Romance Scamming": Abzocke statt großer Liebe
Stand: 23.08.2010
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Stuttgart - Internetbetrüger der sogenannten "Nigeria-Connection" sind neuerdings bevorzugt in Online-Partnerbörsen und Sozialen Netzwerken auf der Suche nach neuen Opfern. Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) in Stuttgart warnt eindringlich davor, Geld an Personen zu überweisen, denen Internetnutzer nie persönlich begegnet sind.
Beim "Romance-Scamming" gaukelten die Betrüger ihren Opfern über Wochen und Monate hinweg sehr glaubhaft die große Liebe vor. Dadurch schafften sie eine starke emotionale Bindung oder sogar eine Abhängigkeit des Opfers vom Täter, erklärt Andreas Mayer, Kriminaloberrat und Geschäftsführer der ProPK.
Nach einiger Zeit geben die angeblichen Geliebten vor, beruflich in Westafrika zu sein. Aufgrund eines Unfalls oder anderer unerwarteter Vorfälle benötigten sie dringend Geld. Das Opfer werde dann mit manchmal erpresserischen Methoden zu einem Bargeldtransfer überredet, erläutert Mayer. Auch wenn die Liebe groß scheint, sollte das Geld auf keinen Fall überwiesen werden.
E-Mails, die hohe Geldbeträge versprechen, sollten ebenfalls mit gesunder Skepsis betrachtet werden. Solche Mails auf keinen Fall zu beantworten und die nächstgelegene Polizeidienststelle zu informieren, empfiehlt Mayer. Und auch wer glaubt bereits auf einen "Romance-Scammer" hereingefallen zu sein, sollte den Kontakt sofort abbrechen und keine weiteren Überweisungen tätigen.
Die "Nigeria-Connection" verschickt bereits seit Mitte der 80er Jahre Briefe, Faxe oder E-Mails, in denen der Empfänger aufgefordert wird, beim Transfer von Millionenbeträgen behilflich zu sein. Als Belohnung werden hohe Summen in Aussicht gestellt. Das "Romance-Scamming" ist die neueste Masche der Betrüger.