Riskanter Umgang mit persönlichen Daten auf Netzwerk-Seiten
Stand: 05.02.2009
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Hamburg/Dreilinden - Auf sogenannten Social-Networking-Plattformen geben die Deutschen im internationalen Vergleich am häufigsten persönliche Daten preis. So nennen 41 Prozent der befragten Bundesbürger auf den Plattformen Telefonnummern, 30 Prozent sogar Adressen. Das hat das Marktforschungsunternehmen Ipsos in Hamburg in einer Befragung von jeweils 1000 Online-Käufern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, den USA und Kanada herausgefunden. Der Bezahldienst PayPal mit Sitz in Dreilinden bei Berlin hatte die Studie in Auftrag gegeben.
Ähnlich unvorsichtig sind laut der Studie nur die Franzosen. Unter ihnen scheuen sich 22 Prozent nicht, auf Social-Networking-Seiten Nummern anzugeben, 19 Prozent hinterlassen dort auch Adressen. Eine Eigenart mit dem Umgang von Fotos auf solchen Plattformen ergab die Befragung für die Briten: Jeder Dritte (31 Prozent) räumte ein, für sein Profil auch peinliche Bilder online zu stellen.
Mit Internet-Passwörtern geht die Mehrheit der Deutschen vergleichsweise sorgsam um: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) ändern ihre Zugangscodes den Angaben zufolge mindestens einmal im Jahr. Ähnlich fleißig beim Passwortwechsel sind nur die US-Amerikaner (55 Prozent). Am schlechtesten ist die Wechselmoral bei den Spaniern, wo nur 46 Prozent wenigstens jährlich Änderungen vornehmen.
Mit Umsicht gehen die Deutschen auch bei der Verwaltung ihrer Passwörter vor: Nur 18 Prozent schreiben die Kombinationen auf. In den USA tun das laut der Studie doppelt so viele Menschen. Am vorsichtigsten sind auf den ersten Blick die Franzosen: Nur 10 Prozent bringen ihre Passwörter zu Papier. Das könnte der Studie zufolge aber auch daran liegen, dass die Mehrheit der Franzosen (53 Prozent) zu Passwörtern neigt, die aus persönlichen Angaben wie Daten oder Namen bestehen. Diese seien allerdings unsicher.
Den Diebstahl von Daten oder Passwörtern im Internet haben laut der Studie nur drei Prozent der befragten Deutschen zu beklagen. Auch in Frankreich und Spanien ist erst jeder Fünfte Opfer von Angreifern geworden, die es auf sensible Daten abgesehen haben. In den englischsprachigen Ländern war es hingegen mindestens jeder Dritte. Unter Spam leiden fast alle Befragten ähnlich stark. Mehr als die Hälfte erhält mindestens eine Spam-Mail am Tag, jeder sechste Befragte sogar zehn oder mehr.