Riskante Inhalte werden von Kindern kaum gemeldet
Stand: 10.07.2012
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Hamburg - Nur selten werden die Online-Beschwerdestellen von Kindern genutzt. Das zeigen die Ergebnisse der Studie EU Kids Online, wie das daran beteiligte Hans-Bredow-Institut mitteilt. Nur 13 Prozent der europäischen Kinder, die im Internet Belastendes erlebt haben, haben mit Hilfe eines Meldesystems angezeigt, dass sie mit Pornografie, Mobbing oder sexuellen Nachrichten konfrontiert wurden. In Deutschland sind es sogar nur 8 Prozent. Für die Studie wurden insgesamt 25.000 Kinder zwischen 9 und 16 Jahren in 25 europäischen Ländern befragt.
Unklar ist, ob Kinder die Meldefunktion im Internet deshalb so selten nutzten, weil sie damit nicht zurechtkamen oder weil sie lieber ein anderes Hilfsmittel wählten, wie sich beispielsweise einem Erwachsenen anzuvertrauen.
Wie hilfreich die Kinder die Beschwerdestelle fanden, hing von der Art des Inhalts ab, mit dem sie konfrontiert wurden: So sagten 71 Prozent der betroffenen Kinder, die sexuelle Bilder auf Webseiten gesehen hatten, dass sie mit dem Ergebnis der Meldefunktion zufrieden waren. Unzufrieden zeigten sich vor allem Kinder, die sich mit einer Online-Bekanntschaft im realen Leben getroffen hatten. Hier konnte der Kontakt zu einer Onlineberatungsstelle nur 28 Prozent weiterhelfen.
Technische Filter und andere Jugendschutzprogramme werden etwa von einem Drittel der europäischen Eltern von 9- bis 16-Jährigen eingesetzt (33 Prozent). In Deutschland liegt der Anteil nur bei einem Viertel (25 Prozent).