Rechtsextremismus im Internet - neue Website klärt auf
Stand: 22.06.2010
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Dresden/Berlin - Ab sofort wird die Internetseite "hass-im-netz.info" über rechtsextreme Umtriebe im Netz aufklären. Die Bundesstelle "jugendschutz.net" hatte im vergangenen Jahr über 90 neonazistische Netzwerke dokumentiert. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 2008. Dies teilte das für Jugend zuständige sächsische Sozialministerium am Dienstag in Dresden mit.
Neonazis würden sich im Netz verstärkt in szeneeigenen Communities vernetzen, um sich ungestört auszutauschen und rassistische Aktionen vorzubereiten, hieß es. "Betreiber von Internet-Communities oder Portalen müssen Vorsorge treffen, dass ihre Plattformen nicht von Rechtsextremen missbraucht werden", forderte Sachsen Jugendministerin Christine Clauß (CDU). "Alle müssen ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Nur dann kann das Internet sein Potenzial als freiheitliches und demokratisches Medium entfalten." Die Website solle Jugendliche zudem ermutigen, sich gegen Rechtsextremismus im Netz zu engagieren. "jugendschutz.net" unterstützt die Bundesländer und die Kommission für Jugendmedienschutz als Internetaufsicht.
Als Reaktion auf die verstärkte Präsenz von Neonazis im Internet hatte schon im März die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus ihre Bemühungen verstärkt. Sie informiert seitdem auch bei YouTube, Facebook und Twitter über Gefahren des Rechtsextremismus. "Gruppen aus dem rechtsextremen Spektrum nutzen immer häufiger das Internet, um Nachwuchs zu rekrutieren", begründete der Berliner Verein "Gegen Vergessen - für Demokratie" sein Engagement. Das Internet sei ein Ort des Anwerbens. Rechtsextreme Argumentationen seien dabei manchmal auf den ersten Blick als solche nicht zu erkennen.