Privatsender fürchten Google TV - mehr Transparenz gefordert
Stand: 12.11.2010
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Berlin - Die deutschen Privatsender sind besorgt: Google TV könnte zur Bedrohung für ihr Geschäftsmodell werden. Befürchtet wird, dass Google zukünftig auch die Möglichkeit bietet, auf einzelne Fernsehsendungen zuzugreifen und dabei eigene Werbung schaltet. Dies sagte der Vizepräsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Tobias Schmid.
"Inhalte abgreifen und Geld machen, das geht nicht", sagte Schmid zur Mitgliederversammlung des Verbandes in Berlin. Er forderte von Google mehr Transparenz in dieser Frage. Nach den Plänen von Google sollen Nutzer des TV-Dienstes über ihren Fernseher nach TV-Inhalten und Web-Angeboten suchen können. Wie auch die Printverleger wollen die Privatsender eine Verschärfung des Urheberrechts. Damit soll der illegale Zugriff und die rechtswidrige Verwertung von Sendungen eingedämmt werden.
Angesichts der rasant voranschreitenden Verschmelzung von Fernsehen und Internet fordert der Verband eine straffere Regulierung des Medien- und Telekommunikationssektors. Die Trennung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern lasse sich nicht länger aufrechterhalten, sagte VPRT-Präsident Jürgen Doetz. Es sei höchste Zeit, dies als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen. Dies gelte auch für die Radiosender. Die Sender fordern auch eine größere Teilhabe bei der Zuteilung neuer Frequenzen, vor allem im digitalen Bereich.
Der VPRT vertritt rund 160 Unternehmen aus den Bereichen des privaten Rundfunks und der privaten elektronischen Medien.