Privacy Shield: Neues Datenschutz-Abkommen mit USA erst Ende 2022
Stand: 30.03.2022
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Im Sommer 2020 hatte der Europäische Gerichtshof das "Privacy Shield"-Abkommen zwischen der EU und den USA gekippt. Dieses regelt den Transfer personenbezogener Daten zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. Doch ein Nachfolge-Abkommen dürfte trotz einer Grundsatzeinigung in der vergangenen Woche laut EU-Justizkommissar Didier Reynders noch etliche Monate auf sich warten lassen.
"Privacy Shield": EuGH bemängelte Datenschutzniveau in den USA
Der EuGH hatte den "Privacy Shield" für die Übermittlung von Daten aus Europa über den Atlantik im Juli 2020 mit der Begründung gekippt, dass das Datenschutzniveau in den USA nicht den Standards der EU entspreche. Die Richter bemängelten vor allem die weitreichenden Zugriffsmöglichkeiten von US-Geheimdiensten auf Daten von Europäern.
Zugriff von US-Geheimdiensten auf Daten soll beschränkt werden
Künftig sollen neue Regeln und Garantien deshalb den Zugriff der US-Geheimdienste auf die Daten auf das beschränken, was "zur Verfolgung definierter nationaler Sicherheitsziele notwendig und verhältnismäßig" sei. Zudem soll es den Angaben zufolge unabhängigen Rechtsschutz für die Beschwerden von Europäern geben.
"Es ist ein erster Schritt", sagte Reynders nun über die Grundsatzeinigung. Man warte nun auf einen Rechtstext der US-Seite, über den man beraten könne. Dies könne etwa eine Verfügung sein, die Präsident Joe Biden schließlich unterschreibe.
Verfahren dauert rund sechs Monate
Anschließend könne der Prozess auf EU-Ebene für einen sogenannten Angemessenheitsbeschluss beginnen, der gleichwertige Datenschutzstandards zwischen der EU und den USA bescheinigen würde. Dieses Verfahren dauere etwa sechs Monate. Dabei müssten der Europäische Datenschutzausschuss sowie die EU-Staaten und das Europaparlament einbezogen werden. Er habe keinen präzisen Zeitrahmen, aber dieser Prozess könne vielleicht Ende des Jahres abgeschlossen sein.