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Preiserhöhung beim Internet: Jeder zweite Tarif teurer als vor einem Jahr

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Seit letztem Jahr haben die großen Internetanbieter 51 Prozent ihrer Tarife verteuert. Auch im Mobilfunk macht sich die Inflation bemerkbar: Vor allem Preiserhöhungen bei O2 dafür, dass 35 Prozent aller Netzbetreibertarife teurer wurden.

Internet: Preiserhöhungen in 51 Prozent der Tarife

Insgesamt 21 von 41 Tarifen der großen Internetprovider sind seit Juli 2022 teurer geworden. Darunter sind Angebote von 1&1, der Deutschen Telekom sowie von Vodafone und O2. Im Schnitt beträgt die Verteuerung 7,38 Euro im Monat; die meisten Preisanpassungen gab es bei Vodafone. Auch Angebote für Bestandskunden sind betroffen.

"Die Inflation macht auch vor Internetnutzern nicht Halt; mehrere große Provider haben zuletzt ihre Preise erhöht", sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. "Teurer geworden sind vor allem Tarife im unteren Preissegment. Somit werden ausgerechnet die Kundengruppen am stärksten mit Preissteigerungen belastet, die ohnehin schon über weniger Finanzmittel verfügen und mit jedem Euro rechnen müssen."

Mobilfunk: Bislang nur Erhöhungen für Neukunden

Auch für Handykunden ist es teurer geworden: Zwar mussten Bestandskunden der Netzbetreiber keine Preiserhöhungen hinnehmen, das Preisniveau für Neukunden hat sich in den vergangenen 12 Monaten allerdings deutlich erhöht. Bei 1&1, noch im Start des Netzbetriebs begriffen, hat es nicht nur höhere Internetpreise gegeben, sondern auch eine deutliche Preisanpassung im größten Mobilfunktarif. Über alle Netzbetreiber hinweg mussten Neukunden in 35 Prozent der Tarife im Juli 2023 tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor. Mit Ausnahme der 1&1 Allnet-Flat XXL betreffen alle Preisanpassungen der großen Provider O2-Tarife. Im Schnitt beträgt die Verteuerung 12,14 Euro im Monat.

"O2 hat nicht nur die Preise erhöht, sondern auch den Leistungsumfang", sagt Theumer. "Der schnelle 5G-Netzstandard ist jetzt in allen Tarifen enthalten, zudem wurden die Datenbudgets erhöht. O2 setzt sehr bewusst auf eine tendenziell junge, preissensible Kundschaft, die fast ausschließlich mobil ins Netz geht. Mit höheren Volumina, wie sie auch die anderen Netzbetreiber oft im Rahmen von Aktionen anbieten, sollen vor allem datenhungrige Bestandskunden zum Wechsel verleitet werden."

Kein einheitliches Bild: Rund jeder zweite Tarif wurde seit 2021 günstiger

Trotz der genannten Preisanpassungen sind für große Kundengruppen Ersparnisse möglich. Denn fast jeder zweite Internetkunde (48 Prozent) könnte seinen damals abgeschlossenen Tarif heute günstiger als vor zwei Jahren bekommen. Dabei verzeichnet die Hälfte der günstigeren Tarife nicht nur niedrigere Preise, sondern außerdem einen verbesserten Leistungsumfang.

Mobilfunkkunden profitieren noch häufiger von besseren Konditionen: In 66 Prozent der Handytarife sind die Effektivpreise heute niedriger als 2021. Dabei wurden in fast allen günstigeren Tarifen nicht nur die Preise gesenkt, sondern auch die Leistungen verbessert.

"Angesichts der hohen Inflation und ihrer weit reichenden Folgen ist Wettbewerb heute wichtiger denn je", sagt Theumer. "Um nicht mehr zu zahlen als nötig, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Verträge prüfen. Unsere Berechnungen zeigen, dass Wechsler trotz der teilweise gestiegenen Preise oft bessere Konditionen als vor zwei Jahren erhalten können. Dank einer Gesetzesänderung ist ein Anbieterwechsel nach der Mindestlaufzeit jeden Monat möglich."

Methodik

Verivox hat die Neukundenpreise der größten deutschen Internet- und Mobilfunk-Anbieter (Telekom, Vodafone, O2 und 1&1) im Juli 2023 recherchiert und den Preisen im Juli 2022 gegenübergestellt. Die untersuchten Anbieter decken rund 90 Prozent des Marktes ab.

Zudem wurden für beide Bereiche (Internet und Mobilfunk) die monatlichen Effektivpreise der im 1. Halbjahr 2021 über Verivox getätigten Abschlüsse den aktuell verfügbaren Effektivpreisen für Neukunden gegenübergestellt. Verglichen wurden jeweils Tarife desselben Anbieters mit identischen Downloadgeschwindigkeiten. Berücksichtigt sind Verträge über eine Laufzeit von 24 Monaten (ohne Hardware oder Bundles). Stichtag zur Betrachtung der aktuellen Preise ist für Internet der 10. Juli 2023, für Mobilfunk der 14. Juni 2023.