Preise für Telefonate und SMS in EU sinken deutlich
Stand: 01.07.2009
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Berlin - Ab dem 1. Juli sinken die Preise für das Telefonieren mit dem Handy in anderen EU-Ländern erneut. Zum ersten Mal werden dann auch SMS deutlich billiger. Nach der neuen EU-Verordnung dürfen abgehende Gespräche innerhalb der EU ab 1. Juli für Besitzer deutscher Handys maximal 51 Cent (inklusive Mehrwertsteuer) kosten, ankommende Gespräche nicht mehr als 22,6 Cent (inklusive Mehrwertsteuer). In Ländern außerhalb der EU - und damit zum Beispiel auch in der Schweiz, in Kroatien und der Türkei - gelten je nach Land und Netz oft sehr unterschiedliche Tarife, die jeweils beim Anbieter zu erfragen sind.
Die Verbraucher können vereinbaren, dass die Verbindung ab einem bestimmten Betrag wie etwa 50 Euro automatisch getrennt wird. Damit sollen "Schock-Rechnungen" vermieden werden. Außerdem müssen Gespräche nach der ersten halben Minute pro Sekunde abgerechnet werden. Verbraucherschützer warnen jedoch: Um die Einnahmeausfälle zu begrenzen, versuchen die Handy-Betreiber die Nutzer mit speziellen Reiseangeboten zu ködern, für die die neuen Preisobergrenzen der EU-Kommission nicht gelten.
Von Juli 2010 an gelten dann Höchsttarife von 39 Cent für Anrufe und 15 Cent für angenommene Gespräche. Ein Jahr später sind es 35 Cent beziehungsweise 11 Cent. Für Datenübertragungen von einem EU-Land in ein anderes liegt die Obergrenze beim Großhandelspreis bei einem Euro je Megabyte. Von Juli 2010 an gelten 80 Cent und 2011 dann 50 Cent (jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer). Da es sich um Großhandelspreise handelt, können die Tarife für Verbraucher aber deutlich höher liegen. Die EU-Kommission schätzt das Einsparvolumen auf mehrere Milliarden Euro.
Bereits seit Juli 2007 gilt ein "Eurotarif" für Handygespräche, der Obergrenzen für die sogenannten Roaming-Gebühren vorsieht, also den Preisen für die Handy-Nutzung im Ausland. Die neue Verordnung gilt bis Ende Juni 2012.