Phishing-Radar: Online-Forum gegen betrügerische E-Mails
Stand: 27.12.2010
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Berlin - Kriminelle versuchen immer häufiger, im Netz persönliche Daten abzufischen oder Schutzmechanismen des Zahlungsverkehrs zu knacken. "In letzter Zeit registrieren wir eine alarmierende Zunahme betrügerischer Attacken", so die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU). Deshalb wird es ab dem 28. Dezember ein neues Online-Forum gegen solche betrügerischen E-Mails geben.
Das Bundesverbraucherministerium und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bieten ab 28. Dezember Internet-Nutzern die Möglichkeit, Phishing-Attacken zu melden und sich über aktuelle Bedrohungen zu informieren. Das neue "Phishing-Radar" ist erreichbar über das Internetportal verbraucherfinanzwissen.de.
Aigner sagte, der beste Schutz gegen das Abfischen von Daten sei, massenweise verschickte Spam-Mails einfach ungelesen zu löschen. "Jeder Verbraucher sollte wissen: Banken fragen niemals vertrauliche Kundendaten wie Kontonummer oder PIN per E-Mail, Telefon oder SMS ab." Das Phishing-Radar biete Verbrauchern eine leicht zugängliche Möglichkeit, sich über Risiken zu informieren und Fälle von Betrug schnell und unbürokratisch zu melden.
Millionen Internetseiten werden zum Abfischen eingesetzt
Dem Online-Forum könnten Phishing-E-Mails gemeldet werden. Alternativ können Verbraucher E-Mails auch an [email protected] weiterleiten. Aigner sagte, Mitarbeiter der Verbraucherzentrale NRW überwachten das Forum, werteten die eingehenden E-Mails systematisch aus und verbreiteten Warnungen vor betrügerischen E-Mails über weitere Kanäle wie etwa den Kurznachrichtendienst Twitter. Auch betroffene Banken würden informiert.
Aigner riet, wer durch Phishing einen Schaden erlitten hat, sollte Anzeige bei der Polizei erstatten. Zudem sollte er seine Bank bereits informieren, wenn der Verdacht besteht, dass Unbefugte auf das Konto zugreifen können.
Inzwischen werden laut Ministerium jährlich Millionen Internetseiten eigens zum Abfischen von Kontodaten und Passwörtern eingesetzt. Weil die Täter meist im Ausland säßen, sei die strafrechtliche Verfolgung für deutsche Behörden schwierig. Auch technische Schutzmaßnahmen wie Antiviren-Software und moderne Web-Browser könnten das Problem lediglich mildern, aber keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten.