Organische Displays sollen bald Zukunftsmarkt werden
Stand: 10.10.2012
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Dresden - Hauchdünne Displays, die man falten oder rollen kann und die aus jedem Blickwinkel ein optimales Bild geben, sollen schon bald keine Zukunftsmusik mehr sein. Heinz Kundert, Präsident des Branchenverbandes Semi Europa, sagte am Dienstag in Dresden: "Mit wichtigen Fortschritten bei gedruckten und organischen Displays, Beleuchtungen und integrierten elektronischen Systemen hat Plastic Electronics das Potenzial, sich in den nächsten Jahren zu einem milliardenschweren Industriezweig zu entwickeln". Dort begann am gleichen Tag parallel zur Halbleiter-Messe Semicon die Plastic Electronics Exhibition & Conference, wo sich bis Donnerstag rund 350 Aussteller aus aller Welt präsentieren.
Ein Schwerpunkt sind die sogenannten OLEDs für Displays und Beleuchtung. Das Kürzel steht für Organic Light Emitting Diodes, organische, lichtemittierende Dioden. Die Technologie ist seit 2010 marktreif. Ihr Umsatz könnte nach Angaben von Semi Europe bis 2015 auf weltweit 20 Milliarden Dollar steigen. Die Absatzmärkte würden derzeit exponentiell wachsen und von Autoscheinwerfern bis zur Straßenbeleuchtung reichen. "OLEDs werden nicht ohne Grund als Licht der Zukunft bezeichnet. Durch ihre geringe Wärmeentwicklung und die Blendfreiheit werden sie auch zunehmend in Operationssälen eingesetzt", hieß es.
Den Weltmarkt für flexible Photovoltaik schätzte Semi aktuell auf ein Volumen von 2,6 Milliarden Dollar. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nanomarkets soll der Umsatz für Dünnschicht- und organische Photovoltaik (OPV) bis 2015 auf 7,5 Milliarden Dollar wachsen. Die OPV-Technologie steht für Solarzellen der dritten Generation. Während die erste auf dem Feststoff Silizium beruhte und die zweite Generation wesentlich leichtere Dünnschicht-Zellen hervorbrachte, sollen in Runde 3 Tinten auf flexible Folien gedruckt werden. Vom "Roll-to-roll"- Verfahren, das dem Zeitungsdruck ähnelt, verspricht sich die Branche deutliche Kostenvorteile.