Online-Werbung: Nutzer bekommen mehr Einfluss auf Datenschutz
Stand: 17.06.2011
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Düsseldorf - Verbraucher sollen sich in Zukunft besser über Datenerhebungen von Werbetreibenden im Internet informieren können. Dafür plant der Branchenverband BVDW, eine zentrale Anlaufstelle im Netz einzurichten, über die sich die Nutzer informieren, bestimmte Einstellungen vornehmen und sich auch beschweren können. Ein Kernbestandteil solle die Website meine-cookies.org sein, die dafür weiter ausgebaut werde. Dies teilte der Bundesverband Digitale Wirtschaft am Freitag mit.
"Neben den Möglichkeiten eines jeden Nutzers, seine Präferenzen über die Browser einzustellen, wird es über meine-cookies.org die Möglichkeit geben, die Cookies für nutzungsbasierte Online-Werbung einfach aus- und/oder einzuschalten", erklärte Thomas Schauf, Projektleiter beim BVDW. Ein konkreter Starttermin steht bislang noch nicht fest. Derzeit werden die notwendigen strukturellen Voraussetzungen für die Selbstverpflichtung der Branche geschaffen, erklärte Bernd Nauen, Geschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). "In den kommenden Wochen und Monaten ab der Konstitution werden wir sukzessive die verschiedenen Merkmale der Selbstkontrolleinrichtung den Nutzern zur Verfügung stellen."
Werbetreibende erheben zum Beispiel über Cookies zahlreiche Daten über ihre Besucher, um deren Interessen zu ermitteln und dann speziell zugeschnittene Werbung zu platzieren. So wird dem Nutzer auf einer Website zum Beispiel Werbung für ein Automodell angezeigt, wenn er zuvor in einem bestimmten Zeitrahmen öfter entsprechende Sites zu Automobilen besucht hat. Die Internet- und Werbewirtschaft will sich nun unter dem Dach des ZAW auf einen Verhaltenskodex im Umgang mit persönlichen Nutzerdaten einigen und den Verbrauchern mehr Transparenz und Kontrolle ermöglichen.