Online-Profile löschen bleibt schwer
Stand: 29.05.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Berlin - Anmelden hui, abmelden pfui: Die Registrierung bei sozialen Netzwerken, E-Mail-Diensten, Online-Händlern oder Foren funktioniert meist in Windeseile. Wer sein Profil aber irgendwann wieder löschen möchte, muss in den Einstellungen oft lange suchen oder wird gar nicht fündig. Dieses Bild hat eine Stichprobe des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) unter 19 Anbietern ergeben. Seit dem letzten Vergleich im Jahr 2011 hätten sich zudem kaum Verbesserungen ergeben.
Nur 8 der 19 geprüften Plattformen bieten Löschmöglichkeiten dort an, wo die meisten Nutzer sie erwarten würden: in den Kontoeinstellungen oder in den Profilinformationen, wie die Verbraucherschützer herausgefunden haben. Bei 7 Anbietern müssen Nutzer erst die Hilfe durchsuchen, um zu erfahren, was sie zum Entfernen ihres Profils unternehmen müssen. 4 der getesteten Dienstleister sehen ein Löschen überhaupt nicht vor.
Bei 3 Seiten ließen sich Profile, die im Test von 2011 vermeintlich gelöscht worden waren, den Angaben zufolge leicht wiederherstellen. Die Betreiber hatten die Konten offenbar nie wirklich gelöscht, sondern nur deaktiviert.
Ein durchsetzbares Recht auf das Löschen persönlicher Daten gibt es laut vzbv noch nicht. Auch müssten Anbieter keinen Löschanspruch bei anderen Unternehmen durchsetzen, wenn sie denen persönliche Daten des Nutzers übermittelt haben - was oft ohne Wissen des Nutzers geschehe. Derzeit arbeite die EU aber an einer Datenschutz-Grundverordnung.
Nachrichten zum Thema
- Handel mit Nutzerprofilen: Online-Werbung wird immer gezielter
- Käufliche Twitter-Follower: Geschäft mit Fake-Profilen blüht
- Rund 83 Millionen Facebook-Profile gehören "Phantomen"
- Was Google weiß: Einblicke ins eigene Nutzerprofil
- Gesetz gegen das Erstellen von Nutzerprofilen gefordert
- Fake-Profile narren Twitter-Nutzer
- Das Facebook-Profil für die Chronik-Ansicht fit machen
- Neuer Vorwurf gegen Facebook: Erstellung von Trackingprofilen