Online-Fernsehen ist flexibel – aber auch günstig?
Stand: 21.02.2018
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Die meisten Deutschen nutzen zum Fernsehen ihren Kabelanschluss, ihre Antenne, eine Satellitenschüssel oder das Angebot ihres DSL-Anbieters. Eine neue Alternative ist das Fernsehen aus dem Internet. Verivox nennt Vor- und Nachteile der TV-Zugangsart und vergleicht Online-TV mit seiner Konkurrenz.
Die vier großen Anbieter von Online-TV in Deutschland heißen Zattoo, Magine TV, Waipu.tv und TV Spielfilm Live. Bei allen Anbietern kann monatlich gekündigt werden; oft gibt es sogar eine kostenlose Testphase (sieben Tage oder einen Monat). „Online-Fernsehen ist flexibel nutzbar“, sagt Christian Schiele, Bereichsleiter Telekommunikation bei Verivox. „Die monatlichen Kosten von zehn Euro für private Sender wirken zunächst niedrig, jedoch sind Zattoo und Co. ohne Internetanschluss nicht nutzbar. Hierfür fallen rund 20 Euro zusätzlich an.“ Zum gleichen Preis, also für rund 30 Euro monatlich, sind TV-Pakete mit Internetanschluss auch über DSL-Anbieter zu haben. Kombipakete mit Kabelanschluss sind etwas teurer, Fernsehen über Satellit oder Antenne nach dem ersten Jahr sogar deutlich günstiger.
Einschränkungen beim Komfort
Beim Online-Fernsehen werden die Programme der privaten und öffentlich-rechtlichen Sender übers Internet auf den Fernseher oder andere internetfähige Geräte übertragen – sogar auf mehrere Geräte gleichzeitig. Lineares Fernsehen ist grundsätzlich möglich, zeitversetztes ist abhängig vom Anbieter: Aufnahme-, Replay- oder Stopp-Funktionen sind teilweise nur eingeschränkt nutzbar. Das gilt allerdings auch für klassische TV-Empfangswege, sofern keine passende Hardware zur Verfügung steht. Solche Festplattenreceiver oder -recorder werden häufig zur Miete angeboten, ähnlich wie Router.
Nachholbedarf herrscht auch bei der Sendequalität: Zwar sind öffentlich-rechtliche Sender beim Online-Fernsehen fast immer in HD-Qualität zu empfangen, private hingegen nur im Ausnahmefall. Das derzeit beste HD-Angebot privater Fernsehsender bietet Magine TV.
Technische Voraussetzungen für Online-TV
Smarte Fernseher sind für Online-Fernsehen ebenso geeignet wie Notebooks, Tablets oder Smartphones. Die Nutzung von Online-TV ist sowohl über den Browser als auch über die App des jeweiligen Anbieters möglich. Internettaugliche Fernseher werden meist explizit als „Smart TVs“ bezeichnet. Mit Streaming-Boxen (etwa Apple TV) oder Streaming-Sticks wie Google Chromecast oder Amazon Fire TV lassen sich auch ältere Fernseher nachrüsten – manche Apps oder Spiele sind allerdings nicht für große Bildschirme optimiert. Kostenpunkt: rund 40-160 Euro.
Wenn Online-Fernsehen über Smart-TVs, Tablets oder Smartphones geschaut wird, ist keine weitere Hardware nötig, auch kein Streaming-Stick: Die TV-Programme der Online-Anbieter können direkt über den Browser oder über die App des Anbieters aufgerufen werden. Der Internetanschluss sollte mindestens 16 Megabit pro Sekunde ermöglichen.
Fernsehen ist über fünf Wege möglich
Grundsätzlich haben Verbraucher in Deutschland fünf Übertragungswege zur Auswahl:
Die Senderauswahl ist beim Satelliten-Fernsehen am größten. Die höchsten monatlichen Fixkosten verzeichnet das Kabelfernsehen. „Wer gerne flexibel bleibt und keine großen Ansprüche beim Komfort stellt, findet bei den Online-Anbietern ein ansprechendes Gesamtpaket“, sagt Christian Schiele. „Das HD-Angebot ist jedoch ausbaufähig, und der scheinbare Kostenvorteil fällt bei näherer Betrachtung kaum ins Gewicht.“