Nortel-Patente: Apple und Intel steigen in Bieterkampf ein
Stand: 20.06.2011
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New York - Der wertvolle Patent-Katalog des gescheiterten Telekom-Ausrüsters Nortel zieht einem Zeitungsbericht zufolge auch Apple und den weltgrößten Chipkonzern Intel als Bieter an. Auch der Netzwerk-Ausrüster Ericsson sei für die Auktion zugelassen worden, berichtete das "Wall Street Journal" am Wochenende unter Berufung auf informierte Kreise. Damit bekäme der einzige bisher bekannte Bieter Google starke Konkurrenz.
Das Nortel-Paket gilt als eine Schatztruhe. Bei den rund 6000 Patenten und Patentanträgen geht es wichtige Technologien für Mobilfunk und WLAN, aber auch für Internet-Suche oder Online-Netzwerke. Einige Patente betreffen auch den nächsten schnellen Datenfunk-Standard LTE.
Google ist außerordentlich an den Patenten interessiert. Sein Mobilfunk-Betriebssystem Android steht aktuell im Visier vieler Patentklagen. Und das Nortel-Paket könnte Google helfen, Verhandlungsmasse aufzubauen. Der Internet-Konzern gab schon frühzeitig ein Gebot von 900 Millionen Dollar ab und setzte damit die Planke für mögliche weitere Bieter.
Das Google-Gebot hat laut Medienberichten bereits grünes Licht vom US-Justizministerium bekommen, das für die wettbewerbsrechtliche Prüfung zuständig ist. Zugleich soll sich bereits eine Branchenfront gegen einen Verkauf an Google gebildet haben. Microsoft, Nokia, Hewlett-Packard sowie die amerikanischen Telekom-Konzerne AT&T und Verizon brachten demnach Einwände vor.
Auch Finanzinvestoren könnten Berichten zufolge in den Ring steigen, um mit den Patenten Technologiekonzerne zur Kasse zu bitten. Dem "Journal" zufolge wurde aber auch die Firma RPX als Bieter zugelassen, die im Auftrag anderer Patente aufkauft, um genau ein solches Szenario zu verhindern.
Nortel verschob die Auktion der Patente aus der Insolvenzmasse zuletzt um eine Woche auf den 27. Juni - weil das Interesse an dem Paket so groß ist.