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Nokia verkauft Firmenzentrale und Glasfasersparte

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Espoo/München - Der Netzausrüster Nokia Siemens verkauft seine Firmenzentrale im finnischen Espoo sowie seine Glasfasersparte mit insgesamt 1900 Beschäftigten. Daneben läuft der Abbau von etwa 17.000 weiteren Arbeitsplätzen.

Der krisengeschüttelte Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) treibt seine Sanierung mit dem Verkauf der Glasfasersparte voran. Der Geschäftsbereich mit rund 1900 Mitarbeitern geht an den Finanzinvestor Marlin Equity Partners, wie der finnisch-deutsche Konzern am Montag mitteilte. Wie viel Geld der Deal in die Kasse des angeschlagenen Unternehmens spült, blieb offen. NSN will sich auf das mobile Breitbandgeschäft konzentrieren. Der Verkauf soll im ersten Quartal 2013 über die Bühne gehen.

Seit Gründung nichts als Verluste

Das Gemeinschaftsunternehmen des Handyriesen Nokia und Siemens schreibt seit seiner Gründung 2007 nur Verluste. Das Management zog Anfang des Jahres die Reißleine und kündigte harte Einschnitte an. Dazu gehört auch der Abbau von 17.000 der weltweit 74.000 Arbeitsplätze. In München werden nach monatelangen Protesten gegen die Schließungspläne nur 1600 der 3600 Stellen gestrichen, an anderen deutschen Standorten weitere 900. Neben dem Jobabbau hatte NSN den Verkauf von Sparten angekündigt.

Mit dem Verkauf werden bis zu 1900 überwiegend in Deutschland, Portugal und China beschäftigte Mitarbeiter zu Marlin übergehen. Der Investor will einen Branchenführer im zersplitterten Markt für optische Netzwerke schmieden. Die Firma soll ihren Sitz in München haben. "Die Sparte bekommt einen neuen Eigentümer mit den notwendigen Ressourcen und der Expertise, um die Chancen im optischen Netzwerkmarkt auszuschöpfen und das Unternehmen weiterzuentwickeln", sagte NSN-Chef Rajeev Suri.

Nokia Siemens Networks hatte mehrfach die Nokia-Quartalszahlen mit hohen Verlusten verhagelt. Dem Unternehmen machen eine geschwächte Nachfrage nach Telekommunikations-Ausrüstung und die Konkurrenz durch günstige Anbieter aus China zu schaffen.

Verkauf der Firmenzentrale

Auch die Firmenzentrale des Unternehmens wird für 170 Millionen Euro verkauft. Der Gebäudekomplex in Espoo in der Nähe von Helsinki werde danach wieder zurückgemietet, teilte Nokia am Dienstag mit. Immobilien zu besitzen, gehöre nicht zu Nokias Kerngeschäft, erklärte Finanzchef Timo Ihamuotila. Der Verkauf war bereits seit einiger Zeit geprüft worden. Nokia hatte das 48.000 Quadratmeter große Hauptquartier 1997 bezogen.

Der einstige Handy-Weltmarktführer hatte bei Smartphones den Anschluss an das Google-Betriebssystem Android und Apples iPhone verloren und wurde inzwischen auch insgesamt von Samsung überholt. Nach fortlaufenden hohen Verlusten hofft Nokia jetzt auf seine neuen Smartphones der Lumia-Reihe mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 8.