Neuheiten: Alles smart auf der IFA
Stand: 05.08.2014
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Berlin - Eine Waschmaschine, die twittert, oder eine LED-Leuchte, die noch Musik spielt - alles soll vernetzt und einheitlich gesteuert werden. Der Trend zur Heimautomatisierung zeigt sich auf der IFA, die Anfang September stattfinden wird. Er wälzt die klassische Unterhaltungselektronik um.
Für alles gibt es eine App. Längst haben auch die Gerätehersteller die Stärken von Smartphones und Tablets als Steuereinheiten und Lieferanten von Inhalten im Heimnetzwerk erkannt. Deshalb stehen auf der Elektronikmesse IFA (5. bis 10. September) nicht allein riesige Flat-TVs oder klanggewaltige AV-Receiver im Fokus. Wichtig ist vor allem, wie smart die Geräte sind. Dabei gilt: Was nicht netzwerkfähig ist, wird netzwerkfähig gemacht.
Dass übers Netz TV-Nutzungsdaten ohne Zustimmung des Zuschauers an Sender oder deren Dienstleister übertragen werden können, haben bereits Forscher vom Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) am Beispiel des Hybrid-TV-Dienstes (HbbTV) nachgewiesen.
UHD und 4K - Jetzt noch mehr Pixel
Die ultrahochauflösenden Videoformate UHD (3840 mal 2160 Pixel) und 4K (4096 mal 2160 Pixel) mit rund viermal mehr Bildpunkten als beim Full-HD-Format sidn die neuen TV-Aushängeschilder. Erschwinglich werden erst die kleineren, planen UHD-Fernseher sein - wie der in 48 (1,22 Meter) oder 55 Zoll (1,40 Meter) angekündigte Vision 8 UHD von Grundig mit Gestensteuerung. Oder neue UHD-Geräte von Hisense wie der 55-Zöller 55XT900. Er arbeitet mit 144 Zonen für die Hintergrundbeleuchtung, die zur Verbesserung des Kontrastes individuell und abhängig vom Bild geregelt werden, und lässt sich vom Smartphone oder Tablet drahtlos mit Videos und Fotos beschicken.
In jedem Fernseher steckt heute ein Rechner mit Betriebssystem, der die Smart-Funktionen realisiert. Nun kommen erprobte mobile Systeme auf die TVs. LG setzt etwa auf neuen Geräten WebOS ein, während Philips Android nutzen will und mit dem 65PUS9809 ein entsprechendes 65-Zoll-UHD-TV (1,65 Meter) mit Zugang zum Play Store präsentiert.
Verrückt: Musik aus der LED-Lampe
Die Vernetzung und Steuerung von Geräten, Licht oder auch der Heizung daheim, das sogenannte Smart Home, ist auf der IFA ein großes Thema. Per WLAN oder Bluetooth werden selbst Lampen smart, etwa die LED-Leuchten namens Hue von Philips, Smart Bulb von Samsung oder Striim Light von Awox. In letzteren steckt auch noch ein Lautsprecher fürs Musikstreaming. Mit Hue Tap (60 Euro) hat Philips eine netzwerkfähige Fernbedienung angekündigt, die ihre Energie kinetisch per Tastendruck bezieht. Eine smarte LED-Lampe kostet ab 50 Euro.
Devolo zeigt in Berlin seine neue Home-Control-Serie, mit der man Smart-Home-Funktionen realisieren kann. Zu der Serie gehören etwa Bausteine wie Bewegungs- und Rauchmelder, Heizkörperthermostate oder schaltbare Steckdosen. Auch Netzwerkspezialist D-Link will Smart-Home-Neuheiten präsentieren, bei denen die Geräte per App oder über eine Internetseite gesteuert und programmiert werden können.
Automatisierung im Heim - Wenn die Waschmaschine twittert
Dell, Intel, Samsung und andere arbeiten im Open Interconnect Consortium an einem Smart-Home-Standard zur nahtlosen Vernetzung. Das Schweizer Unternehmen Digitalstrom setzt auf ein universelles Konzept mit schaltbaren Chip-Lüsterklemmen. Die können vor beliebige Geräte oder Schalter geklemmt werden und lassen sich über eine zentrale WLAN-Einheit im Sicherungskasten kontrollieren und vom Nutzer per App bedienen.
Das umfasst nicht nur das Ein- oder Ausschalten, sondern auch Interaktionen von Geräten: Ist der Wasserkocher fertig, flackert die Wandlampe kurz auf, klingelt jemand an der Haustür, stoppt die Musik, oder die Waschmaschine twittert das Ende des Waschgangs, nennt das Unternehmen Beispiele.
Ein Großteil der Anlagen, AV-Receiver oder Zuspieler ist inzwischen ebenfalls netzwerkfähig. Viele Nutzer, die ganz auf Smartphones und Tablets als Medienzentralen setzen, brauchen aber eigentlich nur noch Aktivboxen. Diesem Trend tragen die Hersteller mit WLAN-Lautsprechern Rechnung. Auf der Messe sind etwa die neuen Boxen SRS-X9 (600 Euro) und SRS-X7 (250 Euro) von Sony sowie M7 (400 Euro) und M5 (300 Euro) von Samsung zu sehen und zu hören.