Neuer Supercomputer soll Entwicklung des Universums simulieren
Stand: 13.12.2010
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München - Einer der leistungsfähigsten Computer der Welt soll Mitte 2010 in Garching bei München in Betrieb gehen. Der Vertrag über den Supercomputer "SuperMUC" des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde am Montag unterschrieben.
"SuperMUC" wird von IBM gebaut und soll den Höchstleistungsrechner "HLRB II" ersetzen. Die Spitzenleistung liegt bei drei Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde. Der Supercomputer wird etwa die Entwicklung des Universums simulieren oder eine Modellierung des heißen Erdinnern liefern können. Die Anwendungen reichen ferner von der Berechnung der Ausbreitung von Erdbebenwellen bis hin zur Untersuchung biologischer und immer häufiger auch medizinischer Fragen.
Die Investitions- und Betriebskosten für fünf bis sechs Jahre für den "SuperMUC" werden 83 Millionen Euro betragen, die das Land Bayern und der Bund zur Hälfte finanzieren. Hinzu kommen 50 Millionen Euro für eine bereits laufende Gebäudeerweiterung des LRZ.
Revolutionär sei das neue Kühlkonzept, hieß es vom LRZ. Prozessoren und Speicher werden mit Wasser gekühlt, das mehr als 40 Grad warm sein darf. Mit dieser "Hochtemperaturflüssigkeitskühlung" und einer Software zur energieeffizienten Leistungssteuerung sollen der Anstieg des Energieaufwands und damit der Betriebskosten so gering wie möglich gehalten und außerdem alle LRZ-Gebäude mit der Abwärme des Rechners geheizt werden.