Neuer Standard kommt - letzte IPv4-Adressblöcke verteilt
Stand: 04.02.2011
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Köln - Im Internet werden die Adressen rar. Wie der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) am Donnerstag in Köln erklärte, hat die für die Vergabe von IP-Adressen zuständige Internet Assigned Numbers Authority (IANA) am selben Tag die letzten IP-Adressblöcke nach dem alten Standard IPv4 an die Regional Internet Registries verteilt. Von dort werden sie an die Internet Service Provider, Großunternehmen und Organisationen überantwortet.
"Bei der Vergabestelle für den europäischen Raum, RIPE, dürfte dieser letzte Block dann noch für ein bis zwei Monate reichen. Wie lange die Provider damit auskommen, hängt von der Vergabegeschwindigkeit ab", sagte der eco-Vorstandsvorsitzende Michael Rotert. Wer mit neuen Technologien wie Heimvernetzung oder intelligentem Gebäudemanagement arbeiten will, sollte sofort auf den neuen Standard IPv6 umstellen, riet Rotert.
IP-Adressen sind die Absender- und Empfängerinformationen, um Datenpakete im Internet zuzustellen. Ohne IP-Adresse würde keine E-Mail und keine Website ihren Weg zum Internetnutzer finden. Der neue Adressstandard im Internet war dem Verband zufolge notwendig geworden, um dem steigenden Bedarf an IP-Adressen gerecht zu werden. Mit dem alten IPv4-Protokoll könnten noch nicht einmal Indien und China vollständig mit IP-Adressen versorgt werden. Zukünftig werden auch zunehmend mehr Geräte eine eigene IP-Adresse benötigen, zum Beispiel Stromzähler, die automatisch abgelesen werden sollen (Smart Grid). Mit IPv6 stehen 340 Sextillionen Adressen zur Verfügung, das sind 600 Billionen IP-Adressen pro Quadratmillimeter Erdoberfläche.
Nach Angaben des IP-Netzwerkbetreibers NTT Europe wird sich mit der Umstellung auf IPv6 für Endverbraucher mit ihren DSL-Anschlüssen zu Hause oder internetfähigen Smartphones nichts ändern. "Sie werden ihren Internetanschluss wie gewohnt weiter nutzen können", sagte Klaas Mertens von NTT Europe. Er fügte hinzu: "Von der Umstellung von IPv4 auf IPv6 in nächster Zeit werden sie nichts mitbekommen. Das übernehmen die Internetprovider."