Neue Schadsoftware: "BKA-Schädling" versucht Geld zu erpressen
Stand: 20.04.2011
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Berlin - Zurzeit müssen sich PC-Anwender vor Schadsoftware vorsehen, die angeblich vom Bundeskriminalamt (BKA) oder von Microsoft stammen soll und den PC blockiert. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt den Einsatz einer Notfall-CD, um den vermeintlichen "BKA-Schädling" loszuwerden. Dieser gibt sich als amtlicher Trojaner aus und droht mit dem Löschen der Festplatte, falls nicht ein bestimmter Betrag bezahlt wird.
Die andere Schadsoftware gaukelt Lizenzprobleme mit Windows vor, blockiert den PC und fordert das Anwählen einer teuren Auslandsrufnummer zum Entsperren. Laut BSI kann man den Rechner aber mit dem Code 1351236 einfach befreien.
Deshalb sollten Nutzer keinesfalls Geld zahlen oder die Nummern anrufen. In einem Test hat das BSI festgestellt, dass nicht jede Notfall-CD den "BKA-Schädling" vollständig entfernt. Zumindest der kostenlosen Kaspersky Rescue Disk 10 sei es gelungen, das System ganz vom Schadprogramm zu reinigen und Veränderungen am Betriebssystem rückgängig zu machen. Mit einer Notfall-CD kann der Rechner gestartet, repariert oder wiederhergestellt werden.
In beiden Fällen sei nicht auszuschließen, dass durch die jeweilige Infektion weitere Schadprogrammen auf dem Rechner installiert worden sind, warnt das BSI. Es empfiehlt Nutzern deshalb, ihr System neu aufzusetzen - zum Beispiel mit Hilfe eines Backups, das vor der Infektion erstellt wurde.
Die Schadsoftware verbreitet sich übers Internet: Beim Surfen nutzt sie Schwachstellen im Betriebssystem oder in Anwenderprogrammen aus (Drive-by-Exploits), um sich im System zu installieren. Das BSI rät deshalb, stets einen aktuellen Virenschutz zu benutzen und Updates für Betriebssystem und Anwendungen - vor allem Browser, PDF-Programm, Flash, Java und Multimedia-Player - immer zeitnah einzuspielen.
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