Netflix stellt Dienst in Russland ein - weitere Unternehmen ziehen sich zurück
Stand: 07.03.2022
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Der Ukraine-Krieg hat für den Angreifer Russland starke wirtschaftliche Auswirkungen. Zahlreiche Länder und Unternehmen verhängen Sanktionen bzw. ziehen sich aus Russland zurück. Russische Bürger spüren jetzt auch im digitalen Bereich zunehmend Einschränkungen. Netflix stoppt laut Bericht von "Variety" seinen Dienst in Russland wegen des Ukraine-Kriegs, auch TikTok schränkt sein Angebot ein. Etliche Unternehmen kehren Russland auch wegen der Änderung des Mediengesetzes den Rücken.
Netflix in Russland nicht mehr abonnierbar - TikTok schränkt Dienst ein
Neue Kunden können sich in Russland seit diesem Montag nicht mehr bei Netflix registrieren. Bestandskunden ist der Zugriff auf die Inhalte nur noch bis zur nächsten Abrechnung möglich. Allerdings hat Netflix in Russland nur rund eine Million Abonnenten. An den Start ging Netflix in Russland im Jahr 2016. Das soziale Netzwerk TikTok zieht ebenfalls Konsequenzen. TikTok erlaubt russischen Nutzern kein Live-Streaming mehr, auch das Hochladen neuer Inhalte ist nicht mehr möglich.
Neues Mediengesetz: Haftstrafe von bis zu 15 Jahren droht
Das Unternehmen hat dies vor allem mit dem neuen Mediengesetz begründet. Bei Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte können demnach bis zu 15 Jahre Haft drohen. Westliche TV-Sender wie CNN und BBC, aber auch ARD und ZDF, berichten wegen des neuen Mediengesetzes nicht mehr direkt aus Moskau. Bereits in der vergangenen Woche hatten russische Behörden das soziale Netzwerk Facebook blockiert. Damit hatte Moskau auf die Abschaltung einiger russischer Medienseiten auf Facebook reagiert.
Russischem Internetkonzern Yandex droht die Pleite
Der führende russische Internetkonzern Yandex gerät laut einer Meldung der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" zunehmend in finanzielle Probleme. Über Yandex, eine Art russisches Google, laufen rund 60 Prozent der Internet-Suchanfragen in Russland. Das Unternehmen wurde vom Handel an der US-Technologiebörse Nasdaq ausgeschlossen. Dauert der Ausschluss länger als eine Woche, könnten Gläubiger ihr Geld zurückverlangen und Yandex drohe die Pleite.
Samsung, Apple und Intel: Rückzug aus Russland
Russische Smartphone-Nutzer haben künftig laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa außerdem weniger Auswahl bei den mobilen Geräten. Samsung stoppt seine Lieferungen nach Russland. Der Marktanteil von Samsung liegt laut den Marktforschern von IDC bei 34 Prozent. Zudem kehrt Apple Russland den Rücken: Der iPhone-Hersteller hat in Russland einen Marktanteil von 16 Prozent. Auch Intel liefert künftig keine Chips mehr nach Russland.