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Musik-Streaming aus dem Internet: Ein Überblick

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Wer Musik aus dem Internet hört, kann jederzeit auf eine Unmenge von Liedern zugreifen. Die Musik-Streamingdienste heißen Deezer, Spotify, Juke oder Rhapsody und ermöglichen das Musikhören per Internet ohne den Kauf der dazugehörigen Titel. Einige Portale bieten spezielle Playlists für verschiedene Situationen an - in Deutschland seit Mittwoch auch Google über seinen Streamingdienst Play Music. "Heißer Tag im Büro" und "Putzen und Aufräumen" heißen dort beispielsweise die zusammengestellten Playlists, mit denen Google noch näher an den Alltag der Nutzer rücken will.

Was sind Musik-Streamingdienste genau?

Sie bieten generell Zugang zu einer riesigen Palette von Songs, die sich Nutzer jederzeit anhören können. Die Songs werden aber nicht gekauft oder dauerhaft heruntergeladen, sondern auf Anforderung quasi "live" als Audiostream per Internetverbindung abgespielt. Es handelt sich also um eine Art personalisiertes "Internetradio", bei dem jederzeit das Wunschlied ausgewählt werden kann. Tatsächlich bieten viele der Unternehmen auch Radio- und DJ-Funktionen mit fertigen Liederlisten an. Es gibt zudem Anbieter, die sich ganz darauf beschränken und bei denen Nutzer gar keine eigenen Recherche- und Wahlmöglichkeiten haben.

Wie funktioniert der Playlist-Dienst von Google?

Google will laut Play-Music-Produktmanager Elliott Breece vorhersehen, "was Leute gerade machen, um ihnen die passende Musik zur Verfügung zu stellen". Das Unternehmen nutzt dafür Faktoren wie die Uhrzeit, den Wochentag und das gerade genutzte Gerät. Auch auf Angaben, die der Abonnent dem oft als Datenkrake kritisierten Konzern Google ohnehin schon zur Verfügung gestellt hat, greift der Dienst zurück; Informationen aus anderen genutzten Google-Diensten werden ebenfalls verknüpft. Zudem ist das System lernfähig: Wer mehrmals am Freitagnachmittag im Fitnessstudio Techno hört, dem wird zu dieser Zeit eine passende Titelliste vorgeschlagen.

Was kosten die Angebote?

Streamingdienste funktionieren nach dem Abo-Prinzip, also per Monats- oder Jahresbeitrag. Der Kunde kann den Dienst dann nutzen, so oft er will. In der Regel verlangen die Dienste zwischen fünf und zehn Euro pro Monat - abhängig etwa davon, ob lediglich ein Rechner oder zusätzlich auch Mobilgeräte beliefert werden sollen. Viele Anbieter haben auch kostenlose Basis-Varianten, bei denen sich Nutzer allerdings auf Abstriche und Serviceeinbußen gefasst machen müssen.

Welche technischen Voraussetzungen sind nötig?

Erforderlich sind zunächst eine Internetverbindung sowie ein internetfähiges Endgerät. Darüber hinaus hält sich der Aufwand in Grenzen, besondere Ansprüche stellen die Streamingdienste nicht: Für das Abspielen reichen die bekannten Internetbrowser aus. Auf Smartphones muss lediglich eine kostenlose App installiert werden. Zu beachten ist, dass das Streaming von Musik nicht unerheblichen Datenverkehr verursacht. Eine Nutzung auf dem Smartphone kann bei Paketverträgen schnell die Flatrate erschöpfen.

Welche Nachteile haben Streamingangebote?

Kunden müssen sich klarmachen, dass sie keine Lieder oder Alben erwerben, sondern lediglich ein zeitlich begrenztes Nutzungsrecht an der digitalen Wiedergabe. Entsprechend laden sie auch keine Musikdateien herunter, die sie auf andere Geräte verschieben oder auf CDs brennen können. Läuft die Mitgliedschaft aus, kann die Musik nicht mehr gehört werden.

Wie groß ist die Musikauswahl?

Anbieter haben typischerweise zwischen 15 und 30 Millionen Lieder im Repertoire. Trotzdem kann es sein, dass nicht alle Künstler verfügbar sind. Das hat mit den Lizenzverträgen zu tun, die die Firmen mit Plattenfirmen abschließen. Nutzer sollten darauf achten, dass ihr Dienst zumindest mit allen großen Plattenstudios wie Universal Music, Warner Music und Sony Music Entertainment entsprechende Vereinbarungen hat. Generell schwierig kann es sein, ältere oder unbekanntere Künstler zu finden.