Modell: Drahtloser Internetzugang für Schüler
Stand: 07.03.2003
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Stuttgart (dpa/lsw) - Im Grossraum Stuttgart sollen bundesweit erstmals drahtlose Internetzugänge für Schulen eingerichtet werden. CDU-Landtagsfraktionschef Günther Oettinger und die Chefs dreier Elektronikfirmen stellten am Freitag in Stuttgart ein entsprechendes Modellprojekt vor. In den kommenden drei Jahren sollen Stuttgarter Gymnasiasten der Jahrgangsstufe elf für den Zeitraum bis zum Abitur mit tragbaren Computern und Funkmodems ausgerüstet werden. Der Versuch wird von den Firmen Alcatel SEL, AIRDATA und Hewlett Packard unterstützt.
Er bezifferte die Gesamtkosten des Projekts auf 6,3 Millionen Euro. Ein Grossteil der Kosten werde von den beteiligten Unternehmen getragen. Das Land müsse voraussichtlich etwa zwei Millionen Euro übernehmen. Auch die Stadt Stuttgart sollte sich an der Finanzierung beteiligen, zumal auf mittlere Sicht Kosten für die fest installierten Computer gespart werden könnten. Oettinger strebt zudem einen Eigenbeitrag der Eltern und Schüler an, da auch eine private Nutzung möglich sei.
Der designierte AIRDATA-Chef Wolfgang Keuntje sagte, Stuttgart werde als erster Ballungsraum bundesweit flächendeckend mit drahtlosen Internetzugängen versorgt. Geplant seien bisher 10 000 Anschlüsse. Sein Unternehmen habe die neue Technik seit Oktober 2002 mit 200 Teilnehmern erfolgreich getestet. Der drahtlose Internetzugang arbeite nach dem gleichen Standard wie netzgebundene DSL-Anschlüsse. Keuntje hob als grossen Vorteil für die Schüler hervor, dass sie sich von überall in die Vermittlungsrechner ihrer Schule (Server) einwählen könnten. Dies sei bei Festnetzanschlüssen nicht immer möglich.
Der Vorstandsvorsitzende von Alcatel SEL, Andreas Bernhardt, sagte: "Wir sorgen dafür, dass die Schüler ihre Arbeit auf dem Computer nach Hause, ins Freibad oder zu Treffpunkten mit anderen Schülergruppen mitnehmen können." Nach Keuntjes Worten soll mit dem Beginn des kommenden Schuljahres die Technik für das Pilotprojekt verfügbar sein.
Oettinger erklärte, das Multimedia-Vorhaben sei mit den beiden Bildungsministerien und dem Staatsministerium abgestimmt. Trotz enger Finanzlage müsse die Finanzierung gelingen, da mit dem Projekt auch der Medienstandort Stuttgart gestärkt werde. "Wir hätten die Möglichkeit, vor Frankfurt oder München einen solchen Versuch zu realisieren."