Mikro-Bezahlsystem Flattr will sich auf breitere Basis stellen
Stand: 29.04.2011
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Berlin - Das Flattr-Modell für die freiwillige Bezahlung von kostenfreien Inhalten im Netz soll künftig wesentlich präsenter werden: Die bisherige Voraussetzung, dass Website-Betreiber erst selbst Geld einzahlen müssen, damit die Flattr-Schaltfläche für ihr Internet-Angebot aktiviert wird, entfällt. Damit soll die Anzahl der Blogs und Websites mit der Möglichkeit der Flattr-Honorierung steigen, erklärte der Chef des schwedischen Unternehmens, Linus Olsson, in einem Blog-Beitrag.
Das Mikro-Bezahlsystem will Internet-Nutzer dazu bewegen, freiwillig Geld für Inhalte zu geben, die im Netz kostenlos verfügbar sind - auch wenn sie für die Autoren durchaus mit unterschiedlich hohen Kosten verbunden sind. Der Firmenname Flattr leitet sich vom englischen Verb "to flatter" (schmeicheln) ab, bezieht sich aber auch auf die Idee einer "Flatrate" für kulturelle Dienste.
Flattr-Nutzer überweisen einen monatlichen Betrag auf ein Konto, den sie freiwillig ausgeben möchten. Betreiber von Websites können einen grün-orangefarbenen "Flattr"-Button zu ihren Inhalten stellen. Der Nutzer kann dann einen Beitrag, der ihm gefällt, "flattern", indem er auf diese Schaltfläche klickt. Die eingezahlte Summe wird unter den "geflatterten" Anbietern aufgeteilt. Flattr behält für den Vermittlungsaufwand zehn Prozent der Beiträge.
Ein alternatives Modell für die Honorierung von kreativen Inhalten hat in dieser Woche der Chaos Computer Club (CCC) vorgeschlagen: Künftig soll der Internet-Nutzer mit Hilfe einer "Kulturwertmark" bestimmen, "welche Kreativen wieviel Geld von ihm bekommen". Vorgesehen ist die Einzahlung eines festen monatlichen Betrags, der dann an Künstler der eigenen Wahl vergeben wird. Die so geförderten Beiträge sollen nach einigen Jahren oder nach Erreichen einer bestimmten Auszahlsumme jedem zur nichtkommerziellen Nutzung zur Verfügung stehen. Der CCC stellt sich das System als Zuschlag zu den Ausgaben für den Breitbandanschluss vor.
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