Microsoft wieder an Yahoo!-Kauf interessiert - Nur bei neuer Spitze
Stand: 07.07.2008
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New York (dpa) - Der Softwareriese Microsoft lässt im Tauziehen um den Internet-Konzern Yahoo! doch nicht locker und ist wieder an einer Übernahme interessiert. Voraussetzung sei aber eine neue Führung bei Yahoo!, teilte Microsoft am Montag mit. Der Konzern verbündete sich mit dem kritischen Yahoo!-Großaktionär Carl Icahn, der die Yahoo!-Spitze auf der Hauptversammlung Anfang August stürzen will. Der Druck auf Firmenmitgründer und Yahoo!-Chef Jerry Yang wird damit immer größer.
Multimilliardär Icahn will bei der Hauptversammlung am 1. August den Verwaltungsrat bei dessen Neuwahl komplett mit eigenen Vertrauten besetzen lassen. Das Gremium soll dann Yang ablösen und den Weg für Microsoft frei machen. Icahn und Microsoft führten dazu zuletzt nach eigenen Angaben mehrere Gespräche. Für Details wie einen konkreten Übernahmepreis sei es aber noch zu früh.
Icahn rief die Yahoo!-Aktionäre in einem offenen Brief zur Unterstützung der Pläne auf. Ein Geschäft mit Microsoft könne allerdings mindestens neun Monate dauern - angesichts der nötigen Klärung durch die Wettbewerbshüter auch deutlich länger. Wie Icahn hatte eine ganze Reihe von Anteilseignern das Nein von Yahoo!-Chef Yang zu der Offerte scharf kritisiert. Gegen den Konzern laufen deshalb auch mehrere Klagen von Aktionären.
Yahoo! startete mittlerweile bei Suchanzeigen eine Kooperation mit dem Branchenführer und Rivalen Google. Microsoft will mit einem Kauf von Yahoo! die Vormacht von Google brechen. Yahoo! sprach in den vergangenen Wochen Medienberichten zufolge auch mit möglichen weiteren Partnern, um eine doch noch drohende Übernahme abzuwehren. Zu den potenziellen Verbündeten zählten demnach das Internet-Portal AOL aus dem Time-Warner-Konzern und der Medienmogul Rupert Murdoch.
An der Börse reagierte die Yahoo!-Aktie mit deutlichen Gewinnen. Zum Handelsstart am Montag kletterte das Papier um fast zehn Prozent auf 23,37 Dollar. Microsoft-Titel legten deutlich weniger um gut ein Prozent auf 26,26 Dollar zu.