Microsoft verteidigt sich vor EU-Kommission
Stand: 04.05.2009
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Hamburg/Brüssel - Microsoft hat der EU-Kommission im Streit um den Vorwurf von Wettbewerbsverstößen eine fristgerechte Stellungnahme vorgelegt. Zudem beantragte der Konzern eine mündliche Anhörung, bestätigte die Behörde am Donnerstag. Der norwegische Browser-Hersteller Opera wirft Microsoft seit vergangenem Jahr vor, mit der Verknüpfung von Software gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben. Laut einem Bericht der "New York Times" sei die Stellungnahme ein rund 250 Seiten starkes Papier, in dem das Unternehmen ausführlich darlege, warum es nach eigener Ansicht nicht gegen Wettbewerbsrecht verstoßen hat.
Als ein Hauptargument führe Microsoft an, dass das Unternehmen längst nicht mehr den Markt für Internet-Browser dominiere. Man könne aber sehr wohl mit Statistiken beweisen, dass Microsofts Internet Explorer in Europa einen Marktanteil bis zu 85 Prozent erreiche, sagten Anwälte von Opera der Zeitung. Microsofts Windows-Betriebssysteme laufen weltweit auf rund 90 Prozent aller Personal Computer.
Der Browser-Hersteller Opera wirft Microsoft vor, unrechtmäßig seinen Internet Explorer an das Windows-Betriebssystem gekoppelt und damit die Konkurrenz benachteiligt zu haben. Erst knapp drei Monate, bevor Opera Ende 2007 seine Klage in Brüssel eingebracht hatte, hatten die Brüsseler Wettbewerbshüter ein Rekordbußgeld von fast 500 Millionen Euro gegen Microsoft verhängt. Damit bestätigte die Behörde unter anderem auch den Vorwurf, das Microsoft unrechtmäßig seinen Media Player mit dem Windows-Betriebssystem verknüpft habe.
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