Microsoft veröffentlicht Testversion von Office 2010
Stand: 14.07.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dpa-AFX
New Orleans/Frankfurt - Der Softwareriese Microsoft hat eine erste Version seines künftigen Bürosoftware-Pakets "Office 2010" veröffentlicht und tritt mit neuen Online-Funktionen gegen den Rivalen Google an. Zahlreiche Entwickler und Unternehmen könnten ab sofort das neue Office-Paket in einer technischen Vorschauversion testen, teilte das Unternehmen am Montag in New Orleans (US-Bundesstaat Louisiana) mit.
In einer vereinfachten Version könne die Software nun auch auf jedem beliebigen Computer oder Mobiltelefon als Webanwendung genutzt werden. Mit Hilfe von abgespeckten Web-Varianten könnten künftig die Textverarbeitung Word, die Präsentationssoftware PowerPoint oder die Tabellenkalkulation Excel über das Web von jedem Gerät aus genutzt werden, sagte Stephan Elop, Chef der Business-Sparte bei Microsoft. Auch unterwegs könne damit in einer gewohnten Software-Umgebung auf Dokumente zugegriffen werden. Mit den Office-Produkten erzielt Microsoft nach Angaben von Elop trotz der Spuren der Finanzkrise auch in der Computerbranche noch immer zweistellige Wachstumsraten.
Mit den abgespeckten Online-Versionen tritt Microsoft Googles Ambitionen entgegen. Der Suchmaschinenspezialist bietet seit geraumer Zeit kostenlos im Web ähnliche Büroanwendungen zur Online-Nutzung an. Zuletzt kündigte das Unternehmen mit Chrome OS auch ein eigenes Betriebssystem an, das direkt auf Microsofts Windows-Kerngeschäft abzielt.
Im Geschäft mit Unternehmenskunden, denen Google ein kostenpflichtiges Bündel an Anwendungen anbietet, war der Internet-Konzern bislang allerdings nur wenig erfolgreich. Der Einsatz von Web-Anwendungen (sogenanntes Cloud Computing) werde in Unternehmen derzeit sehr komplex diskutiert, sagte Microsoft-Manager Robert Helgerth. Die Kunden wollten unter anderem auch aus Sicherheitsgründen längst nicht alles in die "Wolke" stellen.
Office 2010 soll in der ersten Jahreshälfte des kommenden Jahres auf den Markt kommen. Die Software werde künftig statt in acht nur noch in fünf Versionen erhältlich sein. Unternehmenskunden will Microsoft das Paket als Abonnement über seine Online-Dienste und parallel dazu als auf den eigenen Servern zu installierende Software anbieten. Privatkunden könnten über die Windows-Live-Plattform kostenlos die Software nutzen.
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