Microsoft streicht wegen Krise bis zu 5000 Jobs
Stand: 22.01.2009
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New York - Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft streicht angesichts der Wirtschaftskrise erstmals in seiner Geschichte weltweit bis zu 5000 Arbeitsplätze. Das sind etwa fünf Prozent aller Stellen. Der schwächelnde Computermarkt bescherte dem Windows-Hersteller im abgelaufenen Quartal einen Gewinneinbruch von elf Prozent auf 4,17 Milliarden Dollar.
Wegen der unsicheren Aussichten kassierte Microsoft zudem seine Gewinnprognose ein und will vorerst keinen detaillierten Ausblick mehr wagen. Gewinn und Umsatz würden aber in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres (30.6.) so gut wie sicher niedriger ausfallen als ein Jahr zuvor, warnte Finanzchef Chris Liddell am Donnerstag in einer Mitteilung des Konzerns.
Der Software-Riese gilt wegen seiner fast überall eingesetzten Programme als Gradmesser für die gesamte IT-Branche und weit darüber hinaus. «Die Wirtschaft und die IT-Ausgaben schwächten sich im Laufe des Quartals noch stärker ab als von uns erwartet», sagte Liddell.
Die Zahlen fielen schlechter aus als von Analysten zuvor geschätzt. Die Microsoft-Aktie verlor zum Handelsstart in New York rund sieben Prozent auf etwa 18 Dollar. Microsoft hatte seine Zahlen ursprünglich erst nach US-Börsenschluss in der Nacht zum Freitag bekanntgeben wollen.
Microsoft-Chef Steve Ballmer räumte ein, der Konzern sei nicht immun gegen die Konjunkturtalfahrt. Microsoft werde aber aus der Krise als noch stärkerer Branchenführer hervorgehen.
Die ersten 1400 Stellen sollten noch am Donnerstag wegfallen. Die restlichen Jobs würden im Laufe der nächsten eineinhalb Jahre in nahezu allen Bereichen gestrichen.
Zuletzt beschäftigte Microsoft mehr als 90 000 Mitarbeiter. Bisher hatte das 1975 gegründete Unternehmen nur im Rahmen von Übernahmen oder in einzelnen Einheiten Stellen in kleinerem Umfang gestrichen.
Microsoft kündigte zudem weitere Kosteneinsparungen auf breiter Front an. Insgesamt will das Unternehmen so rund 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr sparen.
In dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal wuchs der Konzernumsatz lediglich um zwei Prozent auf 16,63 Milliarden Dollar. Im Kernbereich mit dem Betriebssystem Windows sanken die Erlöse als Folge des schwachen PC-Marktes um acht Prozent. Durch gute Verkäufe von Softwarelizenzen für Unternehmen stiegen die Umsätze dagegen im Server-Bereich. Die Erlöse der Entertainment-Sparte mit der Spielekonsole Xbox legten leicht zu.