Microsoft stellt "Release Candiate" des Internet Explorer 9 vor
Stand: 11.02.2011
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München - Den neuen Internet Explorer 9 hat Microsoft nun in der letzten Vorab-Version zum Herunterladen ins Netz gestellt. Neue Datenschutz-Funktionen und eine deutlich beschleunigte Performance sollen den IE9 im Browsermarkt wieder durchstarten lassen. Der "Release Candiate" ist die letzte Version vor der endgültigen Fassung der Software, welche nach Angaben von Microsoft-Manager Olivier Blanchard bald veröffentlicht wird.
Mit dem neuen Internet Explorer (IE) will Microsoft verloren gegangene Marktanteile wieder zurückgewinnen. Der Browser war 1995 auf dem Markt eingeführt worden und hatte sich im berüchtigten "Browserkrieg" gegen Netscape durchgesetzt. Auf der Spitze der Popularität im Jahr 2003 erreichte der IE einen Marktanteil von schätzungsweise 95 Prozent. Mit dem Erfolg des Firefox von der Mozilla Stiftung und dem Chrome-Browser von Google sanken die Anteile jedoch auf unter 50 Prozent.
Microsoft hat den neuen Browser mit einem neuen "Tracking-Schutz" ausgestattet, der es Nutzern ermöglich, einen Überblick zu bekommen, welche Webseiten oder Werbeplatzierungen seine persönlichen Daten speichern. "Sobald Daten abgefragt werden, erhält der Nutzer eine Info darüber", erklärte Blanchard.
Zunächst lassen sich in der dafür eingerichteten Tracking-Schutz-Liste entsprechende Webseiten vom Nutzer selbst eintragen. "Hier brauchen wir künftig Partner wie Verbraucher- oder Datenschützer, die solche Listen erstellen", sagte Blanchard. Diese vorbereiteten Listen könnten die Nutzer dann übernehmen.
Der neue Internet Explorer greift für seine Arbeit erstmals auf den Grafikchip (GPU) zu. Damit werde bei der Darstellung von Grafiken, Bewegtbildern und Videos der Arbeitsspeicher nicht belastet, erklärte Blanchard. Das Erscheinungsbild des Browsers ist auf wesentliche Kernfunktionen reduziert und tritt damit weiter in den Hintergrund. "Der IE9 hat nicht mehr 250 Navigationspunkte, sondern ist nur noch die Bühne, auf der ein Stück gespielt wird."
Videos und Audioclips können dank des neuen Standards HTML5 genauso einfach in Websites integriert werden wie ein Bild. "Wir hoffen, dass es mit der Etablierung des Standards künftig auch einfacher wird, Webseiten zu bauen, die dann automatisch in allen Browsern laufen können", sagte Blanchard. Die neue Software steht für Windows Vista und Windows 7 im Download-Center von Microsoft zur Verfügung.