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Microsoft muss EU-Rekord-Bussgeld von 497 Millionen Euro zahlen [Update]

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat am Mittwoch in Brüssel Microsoft wegen Markt-Missbrauchs mit einem Rekord-Bussgeld von 497 Millionen Euro bestraft. Der weltgrösste Softwarekonzern habe sein Quasi-Monopol beim Betriebssystem für Personalcomputer (PC) ausgenutzt und damit EU-Wettbewerbsrecht verletzt, entschied die Kommission nach eigenen Angaben.

Die Behörde beendete damit ein seit vier Jahren laufendes Wettbewerbsverfahren. Es ist die höchste Strafe, die ein Unternehmen bisher in Brüssel erhielt.

Die EU-Behörde verpflichtete Microsoft zur Änderung von Geschäftspraktiken. Brüssel gab dem Konzern 90 Tage Zeit, Computerherstellern auch eine "Windows"-Version anzubieten, die nicht mit dem so genannten Mediaplayer zum Abspielen von Multimediaprogrammen gekoppelt ist. Damit sollten Konkurrenten wie Apple bessere Marktchancen bekommen.

Microsoft bekam 120 Tage Zeit, bei Betriebssystemen für Netzwerkrechner (Server) technische Angaben zu den Schnittstellen offen zu legen. Dies soll für mehr Wettbewerb sorgen. Microsoft hatte bereits eine Klage gegen den Beschluss angekündigt.

Chronologie des Streits

Hier die wichtigsten Schritte im Verfahren wegen Markt-Missbrauchs:

31. Juli 2000:Die EU-Kommission eröffnet ein Verfahren wegen Marktmissbrauchs gegen Microsoft. Der Konzern wird verdächtigt, seine marktbeherrschende Stellung bei PC-Betriebssystemen auf angrenzende Märkte auszudehnen.
30. August 2001 Das laufende Verfahren wird um einen neuen "Beschwerdepunkt" erweitert: Microsoft soll den Mediaplayer rechtswidrig an sein marktbeherrschendes Windows-System gekoppelt haben.
6. August 2003Die EU-Kommission stellt dem Konzern im Verfahren ein Ultimatum, die Wettbewerbsbehinderungen zu beenden.
18. März 2004EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti erklärt dreitägige Verhandlungen mit Microsoft-Konzernchef Steve Ballmer für gescheitert. Ballmer hatte versucht, eine förmliche Bestrafung seine Konzerns zu verhindern.
22. März 2004Vertreter der EU-Staaten stellen sich hinter den Vorschlag Montis, ein Bußgeld von 497 Millionen Euro zu verhängen.
24. März 2004Die EU-Kommission beschließt das Rekord-Bußgeld von 497 Millionen Euro.