Merkel für Big Data und TTIP
Stand: 10.06.2015
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Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die deutschen Mittelständler aufgefordert, die Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft nicht zu verschlafen. "Mit dem Schlagwort Industrie 4.0 ist es nicht getan", sagte sie am Dienstag in Berlin bei einer Konferenz des CDU-Wirtschaftsrates.
Einige Unternehmen hätten zwar sehr gut die Herausforderungen erkannt. Aber in der Breite des Mittelstandes sei die Tiefe der Veränderungen wohl noch nicht ausreichend erkannt, sagte Merkel. Es reiche nicht aus, einen IT-Beauftragten zu ernennen. Der Anstoß müsse aus den Chefetagen kommen: "Das Ganze muss vom CEO aus gedacht werden."
Nach Merkels Worten ist ein positives Verhältnis zum Phänomen Daten erforderlich. Daten seien der Rohstoff in einer digitalen Welt. Es dürfe daher nicht als erstes über den Schutz nachgedacht werden, sondern über die Chancen. "Big Data ist keine Bedrohung, sondern die Wertschöpfungschance der Zukunft." Auch im europäischen Wettbewerbsrecht seien neue Wege nötig.
Merkel warb erneut für einen zügigen Abschluss des umstrittenen Freihandelsabkommens TTIP zwischen den USA und der EU. "Ich bin stark dafür, dass wir es schnell abschließen", sagte die Kanzlerin. Beide Seiten hätten ein Interesse, weltweit Standards zu setzen. Das sei der eigentliche Wert eines Freihandelsabkommens. Mit Blick auf Bedenken sagte Merkel, europäische Standards etwa beim Umwelt- und Verbraucherschutz würden nicht unterschritten. Es gebe auch Bereiche, in denen es in de USA höhere Standards gebe.