Mehr Senioren nutzen Videotelefonie
Stand: 18.08.2020
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Videotelefonie wird seit Corona auch bei älteren Nutzern beliebter. Vier von 10 Onlinern (40 Prozent) über 65 Jahren telefonieren inzwischen über Videodienste. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digital-Verbandes Bitkom.
Seit Corona: Boom für Videotelefonie
Internetnutzer waren während der Pandemie noch häufiger online oder haben Neues ausgetestet. Den größten Boom bei der Beliebtheit von Online-Diensten erfährt die Videotelefonie: Vier von zehn Onlinern ab 65 Jahren (40 Prozent) nutzen mittlerweile Videodienste zum Telefonieren. Zum Vergleich: Anfang 2020 waren es erst drei von zehn Personen (31 Prozent).
Nahezu alle Onliner schreiben ab und zu E-Mails (96 Prozent) oder nutzen das Internet als Informationsquelle (93 Prozent). 69 Prozent betreiben Online-Banking, 44 Prozent schauen Videos per Stream. Etwa jeder Dritte ist auch in sozialen Netzwerken aktiv (34 Prozent). Facebook ist mit Abstand die beliebteste Plattform unter Älteren. 57 Prozent der Onliner ab 65 Jahren sind dort aktiv – das entspricht 9 Prozent der Senioren in Deutschland.
Jeder zweite Senior ist online
Sieben von zehn Befragten ab 65 Jahren (69 Prozent) sehen die Digitalisierung als Chance – das sind 5 Prozent mehr als noch zu Beginn des Jahres (64 Prozent). Drei von 10 Senioren sehen die Digitalisierung dagegen als Gefahr (29 Prozent), im Januar waren es noch 33 Prozent. Fast jeder Zweite (45 Prozent) steht technologischen Neuerungen aufgeschlossen gegenüber. Der Anteil der älteren Internetnutzer hat sich innerhalb dieses Jahres jedoch kaum verändert: Immer noch ist etwa jeder Zweite ab 65 Jahren online (Juli: 49 Prozent, Januar: 48 Prozent). Vor 6 Jahren waren es dagegen erst 38 Prozent.
Hilfsangebote für ältere Menschen notwendig
Jedem zweiten Nicht-Nutzer fehlen die technischen Möglichkeiten für einen Internetzugang (49 Prozent). Drei von 10 Befragten (30 Prozent) wollen sich schlichtweg nicht mit der digitalen Welt auseinandersetzen. Jeder siebte Senior (14 Prozent) würde das Internet dagegen gern nutzen, wäre dabei aber auf Hilfe angewiesen.
Bitkom-Präsident Achim Berg fordert daher mehr Unterstützung für digitale Teilhabe. „Digitale Technologien haben sich während der Corona-Pandemie in vielen Bereichen bewährt“, sagt Berg. Der Schritt ins digitale Neuland falle Senioren aber immer noch schwer. Es brauche daher mehr passende Hilfsangebote für ältere Menschen.
Weniger als die Hälfte nutzt ein Smartphone
Auf Platz eins der Geräteliste steht bei Senioren der traditionelle PC: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) nutzt einen Desktop-PC, jeder Fünfte (42 Prozent) einen Laptop und 20 Prozent einen Tablet-PC. 41 Prozent verwenden ein Smartphone, ein Viertel (25 Prozent) nutzt aber immer noch ein herkömmliches Tasten-Handy.