Mehr E-Mail-Reklame, weniger Telefonwerbung
Stand: 10.05.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Bad Homburg - Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs hat im vergangenen Jahr 6.500 Fälle von irreführender Werbung beanstandet - im Vergleich zu 2009 ist das ein Anstieg um 5,3 Prozent. Dies sagte der Geschäftsführer der Wettbewerbszentrale, Reiner Münker, am Dienstag in Bad Homburg. Unerlaubte Werbeanrufe seien hingegen um ein Drittel zurückgegangen, was Münker auf gesetzliche Verschärfungen im Jahr 2008 zurückführt.
Nur noch in 244 Fällen sei die Telefonwerbung von Unternehmen vergangenes Jahr von der Wettbewerbszentrale kritisiert worden, sagte ihr Geschäftsführer. Verbraucher würden jedoch zunehmend von E-Mails belästigt, seine Mitarbeiter hätten einen zehnprozentigen Anstieg auf 443 Verstöße registriert, sagte Münker.
In rund 80 Prozent aller Fälle hätten die abgemahnten Unternehmen Unterlassungserklärungen abgegeben, etwa 650-mal seien Gerichte angerufen worden. Knapp 90 Prozent der Verfahren habe die Wettbewerbszentrale ganz oder teilweise gewonnen, berichtete Münker.
Die Wettbewerbszentrale ist eine Selbstkontrollinstitution von rund 1.600 ihr angehörenden Wirtschaftsverbänden und Unternehmen.
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