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Meckern in Echtzeit: Die Twitter-Fails des Jahres 2010

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Berlin - Auch im vergangenen Jahr gab es wieder viele Anlässe zum Meckern. Der Berliner Kommunikationsdienstleister AUSSCHNITT Medienbeobachtung hat untersucht, mit welchen Themen sich deutsche Twitter-Nutzer 2010 überproportional häufig auseinandersetzten. Die Top 10 der Mecker-Charts führt demnach das umstrittene Bauprojekt Stuttgart 21 an, dicht gefolgt vom Bauträger des Projekts, der Deutschen Bahn. Den dritten Platz belegt die CDU.

Die Kritik an dem Bahnhofsprojekt reißt auch bis zum Jahresende 2010 nicht ab. Stärker als zuvor rücken die Hauptakteure aus Politik und Unternehmen - namentlich CDU und Deutsche Bahn - in den Fokus der Kritik. Ebenso im Fokus der Berichterstattung: Das Schlichtungsverfahren mit dem Vermittler Heiner Geißler, das von Twitterern stark verfolgt wird. An der Spitze der im Zusammenhang mit Stuttgart 21 kritisierten Politiker steht der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus, aber auch auf Bundeskanzlerin Angela Merkel wirkt sich die Debatte um das Bahnhofsprojekt negativ aus.

Aus Unternehmenssicht steht es bei den Twitter-Nutzern schlecht um den Ruf der Bahn und der Deutschen Telekom. Ebenfalls häufig kritisiert - Apple. Zuletzt häuften sich Klagen über die Telefonleistung des iPhone 4 und die verspätete Auslieferung des Betriebssystems iOS 4.2. Und deshalb landet Apple auch gleich zweimal in den Top 10. Auf Platz 6 liegt das iPhone als am häufigsten kritisiertes Produkt 2010.

Überraschend, wenn auch nur auf Platz 9, hat es der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMSTV) in das Twitter-Fail-Ranking geschafft. Kern der Debatte war und ist die geplante Einführung einer Alterskennzeichnung von Inhalten im Internet. Die Kritik der Twitterer richtet sich unter anderem gegen die Politik, namentlich Kurt Beck, und gegen die Medien. Ihnen wird mangelnde Berichterstattung und Vorverurteilung vorgeworfen. Vor allem nach dem Scheitern der Novellierung entflammt zum Jahresende erneut eine hitzige Diskussion um die Zukunft des JMSTV.

Das Wetter hat es nur knapp ins Ranking geschafft und liegt etwas abgeschlagen auf Platz 10.