Macht Facebook jetzt Ernst mit der Gesichtserkennung?
Stand: 19.06.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
New York - Das auf Gesichtserkennung spezialisierte israelische Unternehmen Face.com ist der neuste Zukauf von Facebook. "Leute, die Facebook nutzen, teilen gern ihre Fotos und Erinnerungen mit ihren Freunden, und die Technologie von Face.com hat dabei geholfen, die besten Fotoerlebnisse zu liefern", verkündete ein Sprecher von Facebook am Montag.
Wieviel Facebook zahlte, wurde nicht mitgeteilt. Der Branchendienst All Things Digital berichtete unter Berufung auf die israelische Internetseite Newsgeek, die Transaktion könne sich auf 80 bis 100 Millionen Dollar (63 bis 79 Millionen Euro) belaufen.
In einem Blog des Startup-Unternehmens Face.com hieß es, Facebook könne die Software für Smartphones und Kameras nutzen, mit denen Fotos aufgenommen und in das soziale Netzwerk eingestellt werden. Erst im April hatte Facebook den Handy-Fotodienst Instagram für eine Milliarde Dollar gekauft. Mit dem kostenlosen Programm können per Smartphone geschossene Fotos bearbeitet und anschließend auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.
Wenige Wochen nach dem Instagram-Kauf startete Facebook einen eigenen Dienst zum Aufnehmen und Teilen von Handy-Fotos. Die Anwendung "Facebook Camera" ist vorerst nur für das Multimedia-Handy iPhone von Apple verfügbar.
Bei Facebook zählt das Teilen von Bildern mit anderen Nutzern zu einer der Hauptaktivitäten. Die Praxis stößt auf massive Kritik von Datenschützern, die von Facebook klare Aussagen über den Einsatz der Gesichtserkennung und "saubere Einwilligungsverfahren" zugunsten der Nutzer fordern.
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