Lycos Europe forscht am wissenden Web
Stand: 27.08.2007
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Gütersloh (dpa) - Der Internetdienstleister Lycos Europe forscht am wissenden Web: Als Teil des Forschungsprogramms "Theseus" des Bundes will Lycos Europe mit der Wissensplattform "Alexandria" den Internetnutzern die Suche nach Inhalten erleichtern und Zeit sparen helfen. Die Vision sei, dass Mensch und Computer Verständnis von Inhalten erhielten, sagte Projektleiter Christian Maaß der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Alexandria" solle künftig nicht nur einzelne Wörter in Texten, sondern ganze Inhalte oder auch Bilder erkennen. Nach dem Start Anfang Juni seien für September 2008 erste Ergebnisse und eine "Alexandria"-Basisversion geplant.
Weit verbreitet ist laut Maaß das heutige "Web 2.0" mit seiner starken und interaktiven Vernetzung, wobei die Nutzer eine wichtige Rolle bei der Veröffentlichung und Beschreibung von Inhalten spielen. Für "Alexandria" stelle sich daher die Frage: "Wie kann man Web 2.0 und das semantische Web verbinden?", sagte Maaß. Der Beantwortung der Frage widme sich auch einer der Partner des Projekts, nämlich Siemens Corporate Technology: Geklärt werden solle, wie sich die von Experten zusammengestellten Schlagwortkataloge mit "Folksonomies" - von Internetnutzern willkürlich vergebene Schlagwortsammlungen - verknüpfen lassen. Ein weiterer Partner des Projekts unter der Leitung von Lycos Europe ist die Deutsche Nationalbibliothek.
Die Forschungen für "Alexandria" liefen insgesamt drei Jahre, sagte der Experte. "Unsere Intention ist, möglichst früh an die Öffentlichkeit zu gehen." Bereits Ende 2007 werde es eine erste grafische Oberfläche geben.
Das Forschungsprogramm "Theseus" befasst sich neben der Entwicklung neuer Suchtechnologien auch mit dem Online-Zugang zu digitalen Bibliotheken und anderen Diensten. Das Projekt, an dem sich 31 Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen beteiligen, hat ein Volumen von rund 180 Millionen Euro und wird vom Bund mit 90 Millionen Euro bezuschusst.