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Kostenlose Synchronisationsprogramme für Smartphone und PC

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Hamburg - Heim-PC, Notebook, Smartphone: Die Zahl der Computer nimmt immer weiter zu. Damit steigt aber auch die Notwendigkeit, etwa den Terminkalender des Mobiltelefons mit dem des Notebooks abzugleichen. Wer sich das ständige Aus- und Einstöpseln von USB-Steckern zur Synchronisation ersparen will, kann auf webbasierte Dienste zugreifen.

Zu den bekanntesten zählt Google Kalender. Das kostenlose Tool bietet die Möglichkeit, einen persönlichen Terminplaner zu führen, aber auch einen gemeinsamen - zum Beispiel für Vereine und Freundeskreise. Wer bei der Nutzung nicht aufpasst, findet seine privaten Anlässe und auch Dinge, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, jedoch schnell im Internet wieder. Um zu verhindern, dass Termine über die Google-Suche von Fremden gefunden werden können, muss in den Einstellungen der Punkt "Diesen Kalender öffentlich machen" deaktiviert werden. Zudem empfehlen Datenschützer, den Dienst nur über eine verschlüsselte Verbindung zu nutzen, die mit den Buchstaben "https" beginnt.

Lesezeichen per Browserabgleich

"Für das vernetzte weltweite Arbeiten ist es sehr angenehm", sagt Thomas Littschwager, Redakteur der Zeitschrift "Chip" zu Diensten wie Google Kalender und Möglichkeiten, in den neuen Browserversionen von Chrome und Firefox Lesezeichen und Passwörter über mehrere Computer abzugleichen. Bei Letzterem braucht der Nutzer ein sogenanntes Add-On namens Firefox Sync. Nachdem er sich einen kostenlosen Zugang für den Dienst samt Passwort eingerichtet hat, werden die Lesezeichen und auf Wunsch auch die besuchten Webseiten sowie Passwörter auf den Server übertragen. Um die Daten synchronisieren zu können, muss auf allen weiteren PCs ebenfalls das Add-On installiert sein und zudem ein spezieller Schlüssel eingegeben werden.

Den Abgleich ganzer Ordner ermöglicht das Programm Live Mesh von Microsoft. Es ist in der kostenlosen Programmsammlung Windows Live Essentials 2011 enthalten. So wird etwa ein Office-Dokument, das man unterwegs bearbeitet hat, gleichzeitig an den heimischen Rechner geschickt, sofern beide online sind. Microsoft spendiert dem Nutzer hier bis zu 25 Gigabyte (GB) Online-Speicherplatz, wer Fotos und Videos dort lagert oder sichert, muss sich mit 5 GB zufriedengeben. Littschwager lobt die gute Bedienbarkeit, empfiehlt jedoch, Passwörter immer direkt einzugeben. "Wenn einer Zugriff auf den Rechner hat, kann er sich auch unbefugt einloggen, sofern die Passwörter automatisch gespeichert werden." Dabei gelte es, eine Balance zwischen Sicherheit und Komfort zu finden.

Datenschützer: Dienste nutzen Informationen für Werbung

Ähnlich äußert sich Ulrich Kühn, Referent beim hamburgischen Datenschutzbeauftragten, über Dienste wie Google Kalender oder Live Mesh. "Es gibt eine gewisse Problematik, dass diese selten systematisch von Dritten auf Schwachstellen hin untersucht werden", sagt er. Zumindest seien seiner Behörde bisher noch keine "krasseren Fälle" bekannt geworden. Die Unternehmen machten die kostenlosen Angebote aber nicht aus altruistischen Gründen, sondern um etwa gezielt auf den Nutzer zugeschnittene Werbung einzublenden. "Momentan nutzen sie die Daten nur, um passende Werbung einzublenden, aber sie könnten damit auch ganz andere Sachen", warnt Littschwager.

Weltweiten Zugriff auf die eigenen Daten gewährt Opera Unite. "Das ist ein Online-Dienst, der die eigenen Ressourcen einfach zur Verfügung stellt", sagt Littschwager. Diese Software macht aus dem Browser einen Server. Nach der kostenlosen Registrierung kann der Nutzer Ordner wie etwa die eigene Musiksammlung freigeben. Hierbei sollte man die Daten nur per Passwort zugänglich machen. Über eine spezielle URL, die Unite anzeigt, kann der Nutzer weltweit über jeden Browser den eigenen PC ansteuern und bekommt nach der Authentifizierung Zugriff auf die freigegebenen Ordner. Kleiner Nachteil: Dies funktioniert nur, solange Unite aktiv ist und von der Geschwindigkeit sollte man nach Erfahrung Littschwagers auch nicht zu viel erwarten. "Das ist nicht ultraschnell, weil es über den Browser läuft." Zwar gibt es zusätzlich ein Add-On, welches Videos streamt, für einen Kinofilm etwa reicht die Technik aber bei weitem nicht aus.

Kostenpflichtige Lösungen mit Verschlüsselung

Wen auch die theoretische Möglichkeit beunruhigt, dass ein Systemadministrator bei Opera Daten einsehen könnte, dem rät Littschwager zu kostenpflichtigen Synchronisationslösungen. Hier kann der Nutzer die Daten selbst verschlüsseln, muss sie aber hinterher auch wieder entschlüsseln. "Das ist natürlich etwas aufwendiger, aber man muss sich entscheiden zwischen Sicherheit und Komfort."