Kostenfallen im Internet: "Es gibt keinen Grund zur Entwarnung"
Stand: 04.02.2011
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Stuttgart - Wie die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg am Freitag berichtet, gab es im Jahr 2010 allein zum Thema Kostenfallen im Internet 11.838 Mal Beratungsbedarf. Auf Internetseiten ohne oder mit verschleierten Preishinweisen verlangten Betreiber von Verbrauchern die Eingabe persönlicher Daten zur Anmeldung. Darauf hin folgten Rechnungsbeträge in Höhe von rund 90 Euro.
Seit Jahren ist der Bundesregierung das verbraucherfeindliche Unternehmensverhalten im Internet bekannt. Sie weiß, dass nur die so genannte Button-Lösung dem Verhalten einen Riegel vorschieben kann. Die gesetzliche Lösung lässt dennoch weiter auf sich warten.
Waren es 2005 schon 2.564 Beratungen, stieg die Zahl der Ratsuchenden pro Jahr auf über 11.000 in 2009 und ebenso viele in 2010 an.
Verbraucher sehen sich mit unberechtigten Zahlungsaufforderungen konfrontiert, sogar Inkassofirmen werden eingeschaltet und üben mit ihren Schreiben Druck auf Verbraucher aus. Manch einer zahlt entnervt den zu Unrecht geforderten Betrag. "Es ist höchste Zeit, dass die Button-Lösung Gesetz wird", fordert Christian Gollner von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. "Es gibt keinen Grund zur Entwarnung."
Die Button-Lösung stellt die Vertragsfreiheit wieder her. Vor einem wirksamen Vertragsschluss müssen den Verbrauchern alle Vertragsbestandteile eindeutig mitgeteilt werden. Danach bestehen noch Änderungsmöglichkeiten. Ein Vertrag kommt erst mit wiederholter, ausdrücklicher Bestätigung des Verbrauchers zustande. "Wir begrüßen die Initiative des baden-württembergischen Verbraucherschutzministers Rudolf Köberle."