Köln, Hamburg und München sind Hauptstädte der Digitalisierung
Stand: 19.05.2015
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Frankfurt/Main - Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PwC sind Köln, Hamburg und München die Städte mit dem höchsten Grad an Digitalisierung. Köln hat bei der Digitalisierung einer Untersuchung zufolge die Nase vorn. Von 25 begutachteten Großstädten landete die Domstadt auf dem ersten Platz vor Hamburg und München, wie PwC am Montag in Frankfurt am Main bekanntgab.
Anhand von 20 Kriterien in unterschiedlichsten Bereichen der städtischen Verwaltung, Kommunikation, Infrastruktur und Energie untersuchte PwC zusammen mit Forschern der Universität Bonn die 25 bevölkerungsreichsten deutschen Städte im Hinblick auf den Grad ihrer Digitalisierung.
"Eine entwickelte digitale Infrastruktur ist für die Kommunen schon heute ein zentraler Standortfaktor. Ihre Attraktivität für Bewohner, Arbeitnehmer und Unternehmen hängt entscheidend von ihrem Digitalisierungsfortschritt ab", erklärte Alfred Höhn von PwC. So sei der Anteil der Hochqualifizierten unter den zehn Städten, die am besten abgeschnitten hatten, mit 20,2 Prozent deutlich höher als unter den restlichen 15 Städten mit 14,7 Prozent. Auch die Bevölkerung der Städte auf den Plätzen eins bis zehn wuchs demnach durchschnittlich mit 3,9 Prozent fast doppelt so stark wie in den anderen Städten mit zwei Prozent. Zu den Top-Städten zählen der Untersuchung zufolge auch Bonn, Düsseldorf, Leipzig, Berlin, Wuppertal, Dresden und Stuttgart.
PwC ließ zudem weitere 200 Städte und Landkreise zur Bedeutung und zum Stand der Digitalisierung befragen. Demnach spielt für 70 Prozent die Digitalisierung eine große oder sehr große Rolle. Obwohl Städte und Gemeinden die Digitalisierung als wichtige Zukunftsaufgabe erkannt hätten, würden vor allem solche Dienste online angeboten, die vergleichsweise leicht zu etablieren seien, bemängelte PwC. So sei es an vielen Orten etwa möglich, Termine im Bürgeramt online zu vereinbaren oder ein Busticket per Handy zu kaufen. Komplexere Serviceleistungen seien dagegen seltener.
Online-Gewerbeanmeldungen, die zum Beispiel in den USA seit Jahren zum Standard zählten, biete nur Bremen an. Auch der Ausbau des Breitbandnetzes ist demnach "ein zentrales Problem". Deutschland liege im internationalen Vergleich in diesem Punkt deutlich zurück. Von den im Detail untersuchten Städten hielten lediglich Köln und Bonn für 95 Prozent der Haushalte ein Breitbandnetz von mindestens 50 Megabit pro Sekunde vor. Als Grund für den schleppenden Ausbau der weiteren Digitalisierung gaben laut PwC 64 Prozent der Kommunen die angespannte Haushaltslage an.